Volksbank-Prokurist Emil Petry in Altersteilzeit verabschiedet

Schmelz. Als Emil Petry 1966 seine Bankkaufmannslehre begann, besaß noch nicht jedermann ein Konto. Viele Beschäftigte benötigten auch kein solches, da sie ihr Gehalt noch in klingender Münze in der Lohntüte erhielten. Computer gab es auch noch nicht, sodass die Bankmitarbeiter die Zinsen noch von Hand ausrechnen mussten

Schmelz. Als Emil Petry 1966 seine Bankkaufmannslehre begann, besaß noch nicht jedermann ein Konto. Viele Beschäftigte benötigten auch kein solches, da sie ihr Gehalt noch in klingender Münze in der Lohntüte erhielten. Computer gab es auch noch nicht, sodass die Bankmitarbeiter die Zinsen noch von Hand ausrechnen mussten. Petry erinnert sich jedoch, dass bereits bei seinem Ausbildungsabschluss im Jahre 1969 bei der Volksbank Schmelz-Hüttersdorf ein erstes Rechenzentrum in der Saarbrücker Volksbank-Zentrale eingerichtet war. Der Mann, der von sich sagt, dass Bankkaufmann sein Wunschberuf war, begann also seine berufliche Karriere zu dem Zeitpunkt, als auch die elektronische Datenverarbeitung Einzug in die Bankgeschäfte hielt.Wenn der 60-Jährige an diesem Montag in Altersteilzeit geht, stand er 46 Jahre im Dienst der Bank, und wenn er am 30. Oktober 2014 endgültig aus dem Angestelltenverhältnis ausscheidet, waren es sogar 48,5 Jahre, in denen der Umgang mit Geld seinen Alltag prägte.

Im Laufe dieser Jahre bildete sich Petry konsequent weiter und erwarb auch das Diplom eines Bankbetriebswirtes ADG. Er wurde Leiter der Kreditabteilung, erhielt Prokura für die Volksbank Schmelz-Hüttersdorf und wurde 1999 zum hauptamtlichen Vorstandsmitglied der Bank bestellt. Nach der Aufdeckung von Kreditmanipulationen mit einer Schadenssumme von fast zehn Millionen Euro übernahm er im Februar 2000 als alleiniges hauptamtliches Vorstandsmitglied die Führung des Instituts. Er hatte in der Folge auch die Aufgabe, gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Vorstand Klaus Thiery, die Fusion mit der Volksbank Losheim in die Wege zu leiten.

Der Zusammenschluss der beiden Banken führte zur Bildung der Volksbank Untere Saar eg. Bis heute steht er als Prokurist und in anderen Funktionen in einer leitenden Position.

Wenn er seinen Arbeitsplatz verlässt, so sagt er, ist er einerseits froh, dass er sich nicht mehr täglich mit dem hohen bürokratischen Aufwand im Bankwesen plagen muss, andererseits werden ihm aber auch die täglichen Kontakte zu den Kollegen und Kunden fehlen.

Langeweile wird nicht aufkommen, da er die neu gewonnene Freizeit in die Familie und das Eigenheim investieren will. Er wird sich zudem als Schatzmeister um den historischen Verein Schmelz - und dabei speziell um die Familienforschung - kümmern und sich mit Joggen, Radfahren und Wandern fit halten. akiFoto: Fred kiefer

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