Vitarium eröffnet Demenzcafé

Schmelz. Immer mehr Menschen erkranken an Demenz. Um die Angehörigen bei der oft belastenden Pflege zu unterstützen, gibt es immer mehr Betreuungsangebote. Eines davon ist die Einrichtung eines Demenzcafés. Die Einrichtung eines Demenzcafés in Schmelz passe sehr gut in das Konzept der Gemeinde, erklärte Bürgermeister Armin Emanuel bei einer Informationsveranstaltung

 Im Demenzcafé wird Wert auf Gemütlichkeit gelegt. Foto: Wohlauf

Im Demenzcafé wird Wert auf Gemütlichkeit gelegt. Foto: Wohlauf

Schmelz. Immer mehr Menschen erkranken an Demenz. Um die Angehörigen bei der oft belastenden Pflege zu unterstützen, gibt es immer mehr Betreuungsangebote. Eines davon ist die Einrichtung eines Demenzcafés. Die Einrichtung eines Demenzcafés in Schmelz passe sehr gut in das Konzept der Gemeinde, erklärte Bürgermeister Armin Emanuel bei einer Informationsveranstaltung. Im Pflegewohnheim Vitarium soll das Café seine Bleibe haben. In unmittelbarer Nachbarschaft, in der Markt-/Hüttenstraße, ist die Gemeinde dabei, das Projekt "Lebendige Mitte Bettingen" zu verwirklichen. Im Haus Markstraße 24 sollen Büros für Serviceleistungen, unter anderem ein Pflegestützpunkt, eingerichtet werden. Auch an einen Garten der Begegnung ist gedacht, sagte Emanuel. Bei der Informationsveranstaltung, zu der der DRK-Kreisverband Saarlouis, die Gemeinde und das Vitaposita Kompetenzzentrum eingeladen hatten, gab Dr. Raphael Jung, Neurologe am Merziger Krankenhaus, einen Überblick über Demenz mit ihren vielfältigen Facetten. 55 Unterformen seien bekannt, sagte er. Eine gute Diagnostik sei die wichtigste Voraussetzung für eine Behandlung. Auch wenn Symptome auf Demenz hinwiesen, müsse es nicht unbedingt eine solche sein. Menschen, die depressiv sind, eine Störung der Schilddrüse oder Diabetes haben, würden oft wie Demente behandelt. Sehr bildhaft schilderte Jung die Formen der Demenz und ihre Stadien.

Vom DRK-Landesverband wies Andreas Andrzeijczak darauf hin, dass im Saarland 16 500 Menschen an den unterschiedlichsten Formen von Demenz leiden. Dreiviertel von ihnen wird zu Hause betreut. "Es ist eine Familienkrankheit." Deshalb müssten auch die Angehörigen entlastet werden.

Wie eine Betreuung in dem Demenzcafé aussehen soll, schilderten Anke Ewen, DRK-Kreisverband, und Antje Wohlauf, Vitarium Schmelz. Für die Betreuung müssen sechs Euro pro Stunde gezahlt werden. Es gibt keine Vertragsanbindung. In der Gruppe werden höchstens zehn Leute von einer Pflegefachkraft und Ehrenamtlichen betreut. Die Ehrenamtlichen werden mit Kursen auf ihre Arbeit vorbereitet. Eine Musiktherapie ist angestrebt. Nicht nur singen, sondern auch selbst musizieren soll angeboten werden. Dieses Angebot ist eine Kooperation zwischen dem DRK-Kreisverband Saarlouis und dem Vitarium

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