Streuobstwiesen nachhaltig nutzen

Schmelz. In den vergangenen 40 Jahren sind in der Region Hochwald (Losheim am See, Schmelz, Weiskirchen, Wadern) die Streuobstwiesen sehr stark zurückgegangen

 Die Streuobstwiesen sollen erhalten werden. Foto: Roi

Die Streuobstwiesen sollen erhalten werden. Foto: Roi

Schmelz. In den vergangenen 40 Jahren sind in der Region Hochwald (Losheim am See, Schmelz, Weiskirchen, Wadern) die Streuobstwiesen sehr stark zurückgegangen. Dies hat unterschiedliche Gründe wie Rodung, wenig Nachpflanzungen, Ausweitung von Baugebieten, Flurbereinigungen, Umwandlung in schwachwüchsigen Plantageobstbau oder einfach Nutzungsaufgabe, auch oder wegen unzureichender Wirtschaftlichkeit.Dies hat zum Rückgang oder einer schlechten Pflege der Streuobstwiesen geführt. Müssten für die wirtschaftliche Rentabilität im Streuobstbau ein Preis von etwa 15 bis 20 Euro für den Doppelzentner Obst erwirtschaftet werden, so gibt es aber oft nur fünf bis zehn Euro als Verkaufspreis.

Können die Streuobstwiesen erhalten, vielleicht sogar erweitert werden? Ja, sagt das Regionalmanagement der Ilek-Region Hochwald (Integriertes ländliches Entwicklungskonzept).

Eine Arbeitsgruppe "Naturschutz durch Nutzung" wurde im Rahmen des vom Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft geförderten Regionalmanagements in der Ilek-Region Hochwald gegründet. Diese beabsichtigt, Möglichkeiten einer zukünftigen wieder wirtschaftlich interessanten Nutzung der Streuobstwiesen zu entwickeln und damit das Interesse einer nachhaltigen Nutzung der Streuobstwiesen zu wecken und gleichsam betriebswirtschaftliche Interessen und ökologische Verträglichkeit erfolgreich zu verknüpfen.

Doch wie kann man das erreichen? Hier könnte eine Streuobstaufpreisvermarktung positive Signale liefern. Die Streuobstbewirtschafter verpflichten sich, bestimmte Naturschutzvorgaben einzuhalten. Dazu gehört der Verzicht von Pestiziden, die Nachpflanzung abgängiger Bäume, keine synthetischen Düngemittel und Pflege der Altbäume.

Das so erzeugte Obst wird getrennt gesammelt und zu Direktsaft, wie naturtrübem Apfelsaft, verarbeitet. Für dieses naturbelassene Produkt kann beim Verkauf ein guter Preis erzielt werden, der teilweise an die Obstlieferanten weitergegeben wird, als Motivation oder Kostendeckung für den Bewirtschaftungsaufwand. kü

Wer seine Streuobstwiesen extensiv nutzen will, wende sich an Dipl.-Geograph Matthias Habermeier bei der Firma Argus concept GmbH in Saarbrücken, Telefon (06 81) 3 89 16 71, E-Mail m.habermeier@argusconcept.com.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort