Sie bereiten auf die letzte Reise vor

Lebach/Saarlouis. "Beim Tod eines nahen Angehörigen habe ich am eigenen Leib erfahren, wie gut es tut, wenn es jemanden gibt, der einem zur Seite steht." Solch eine Antwort hört man häufig, wenn man Menschen befragt, warum sie sich ehrenamtlich in der Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen engagieren möchten

 Ausschließlich Frauen nahmen an den Ausbildungskursen zur Hospiz- und Palliativhelferin teil. Foto: Roi

Ausschließlich Frauen nahmen an den Ausbildungskursen zur Hospiz- und Palliativhelferin teil. Foto: Roi

Lebach/Saarlouis. "Beim Tod eines nahen Angehörigen habe ich am eigenen Leib erfahren, wie gut es tut, wenn es jemanden gibt, der einem zur Seite steht." Solch eine Antwort hört man häufig, wenn man Menschen befragt, warum sie sich ehrenamtlich in der Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen engagieren möchten. Ein anderer sagt: "Ich war selbst ernsthaft erkrankt und den Menschen so dankbar, die sich nicht von mir abwandten, sondern Zeit für mich und ein offenes Ohr für meine Wünsche, meine Befürchtungen und Sorgen hatten."Die ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienste des Caritasverbandes Saar-Hochwald e.V. machen es sich schon seit Jahren zur Aufgabe, Menschen in der Situation von unheilbarer Erkrankung, Sterben und Tod nicht alleine zu lassen. Dabei ist das ehrenamtliche Engagement eine wesentliche Stütze der Hospizarbeit. Die ehrenamtlichen Hospizhelfer besuchen Schwerkranke in ihrer häuslichen Umgebung. Sie stellen den Erkrankten und ihren Angehörigen ihre Zeit zur Verfügung und richten sich dabei ganz nach den individuellen Bedürfnissen. Wo Gespräche gut tun, wo Ängste, Sorgen oder letzte Wünsche thematisiert werden, nehmen sie sich die Zeit zum Zuhören. Hospizhelfer sind aber ebenso bereit, schweigend bei einem kranken Menschen zu wachen und dadurch auch die Angehörigen zeitweise zu entlasten.

An dem neunmonatigen Vorbereitungskurs, der von den Krankenkassen mitfinanziert wurde, nahmen dieses Mal ausschließlich Frauen teil. Der Kurs umfasste insgesamt 14 Abendtermine, drei Ganztagesveranstaltungen, ein Einführungswochenende sowie ein 20-stündiges Praktikum. Die Kursleitung hatten die Koordinatorinnen Gabriele Andler, Karin Ebert und Anette Kerwer übernommen. Zu zahlreichen Themen wurden externe Referenten hinzugezogen.

Beim Kursabschluss im Schönstattzentrum in Lebach übergab der Geschäftsführer des Caritasverbandes, Hermann-Josef Niehren, die Zertifikate. Zuvor hatten die Kursteilnehmerinnen gemeinsam mit den Mitgliedern der bestehenden Hospizgruppen und der Kursleitung in der Kapelle des Schönstattzentrums einen Wortgottesdienst gefeiert.

Insgesamt engagieren sich in den Hospizgruppen im Landkreis Saarlouis jetzt 92 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Die Arbeit der ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienste erfolgt unentgeltlich. kü

Ansprechpartnerinnen sind die Koordinatorinnen im AHPZ Saarlouis, Titzstraße 2, Telefon (0 68 31) 7 69 89 53, und im ambulanten Hospizdienst Lebach-Schmelz, Lebach, Mottener Straße 61, Telefon (0 68 81) 53 79 96.

"Es tut gut, wenn es jemanden gibt, der einem zur Seite steht."

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