Köln/Schmelz. "Er ist der Mann mit den zwei Gesichtern - Dr. Dirk und Mr. Petry!", so kündigte ihn der Moderator der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" lautstark dem Publikum an. In der ersten Liveshow sahen die Zuschauer vor allem einen Dr. Dirk, "einen Exoten mit Gefühl", der den Titel "Yesterday" von den Beatles sang. Doch mit diesem Titel setzte Dirk Petry (Foto: RTL/Stefan Gregorowius), der Schmelzer Cowboy, leider auf das falsche Pferd: Er wählte diesen Titel bewusst, um seinen Gesang in den Vordergrund zu stellen. Dies gelang ihm gut, doch in den vorherigen Sendungen lobte ihn die Jury, besonders Dieter Bohlen, wegen seines hohen Unterhaltungswertes. Dies erkannte Chef-Juror Bohlen, denn er unterstützte Petry und lobte auch dessen Wiedererkennungswert. Doch in der Liveshow ging er nicht zimperlich mit dem Kandidaten aus Schmelz um. Passend zur närrischen Zeit schien Dieters Kommentar einer schlechten Büttenrede abgekupfert, als er vor dem Publikum versuchte, Dirks Mimik und Gestik beim Singen zu erklären. Jedem aufmerksamen Zuschauer war danach sofort klar, dass Dirks Versetzung in die Top 10 stark gefährdet war. Ein Ziel hat Dirk auf jeden Fall erreicht: Er konnte endlich einmal "die Dame" überzeugen. Nina Eichinger fand Dirks Gesang für seine Verhältnisse richtig gut. Volker Neumüllers Diagnose traf den Nagel auf den Kopf: "Deutschland will etwas Verrücktes bei dir sehen. Du kannst dich nicht allein über den Gesang definieren." Nach der Auszählung der Anrufe war es amtlich: Dirk Petry musste seinen Hut nehmen, da er zu wenige Anrufer für sich gewinnen konnte. "Deutschland sucht den Superstar" verliert damit einen eigenständigen Typen, der die Massen polarisierte und das Saarland mobilisierte. Jörg Rodner