Schmelz gegen Verlegung der B 269: Zuviel Lärm, mehr Lkw-Verkehr

Schmelz · Hitzig die Debatte, einstimmig die Abstimmung. Der neue Lidlmarkt wird in der Bettinger Straße gebaut.

Ein entsprechendes Lärmgutachten wird noch erstellt, kündigte Bürgermeister Armin Emanuel in der Sitzung des Schmelzer Gemeinderates an. Der Abstimmung war eine hitzige Debatte vorausgegangen. Nikolas Lorenz (CDU) klagte über Informationsmängel seitens der Verwaltung. Er und seine Fraktion würden zu spät oder gar nicht informiert, oder würden von den Planungen im Amtsblatt lesen. Dem widersprach der Verwaltungschef. Er beklagte unter anderen, dass der CDU-Mann vertraute Gespräche anders oder falsch widergegeben habe. Die Gemüter erregten sich immer mehr. Es kam zu verbalen Entgleisungen. Unter anderem als Harald Komes (SPD) Lorenz vorwarf, dass "er es nicht könne".

Nach einer Stunde fiel einstimmig der Beschluss zum Neubau.

Einstimmig abgelehnt wurde die geplante Verlegung der B 269 zwischen Lebach und Körprich. Im Vorfeld hatten sich die Ortsräte von Hüttersdorf und Primsweiler bereits dagegen ausgesprochen. Es wäre zwar eine Entlastung für Knorscheid, merkte Emanuel an, doch die Belastung für Primsweiler und Hüttersdorf, vor allem durch verstärkten Lkw-Verkehr, wäre deutlich größer.

Bürgermeister Emanuel informierte in der Sitzung auch über den aktuellen Stand des Erlebniswanderweges "Wilde Prims". Da sei noch "nicht alles in trockenen Tüchern". Dies soll ein touristischer Radweg werden, der über die ehemalige Bahntrasse von Jabach über Primsweiler bis Nalbach führen soll. Der Radweg werde zu 70 Prozent aus EU-Mitteln bezuschusst.

Die Situation an den Wertstoffcontainern sei unbefriedigend, bemängelt die CDU-Fraktion und forderte einen Abfuhrplan. Den habe die Verwaltung auch schon mehrmals angemahnt. Sie wolle sich verstärkt dafür einsetzen. Streiten tun schon die Kleinen im Kindergarten. Es gehört zum Erwachsenwerden. Schon die Kinder sollen eine gewisse Streitkultur lernen. Lernen so zu streiten, dass sie niemanden persönlich verletzten, beschimpfen oder als Lügner hinstellen. Und dass nach Abwägung aller Fakten etwas Positives letztendlich herauskommt. Demokratie bedarf des Streites, der Streit braucht aber Streitkultur. Die suchte man vergebens in der Gemeinderatssitzung in Schmelz am Donnerstag. Ich bin mir sicher, dass alle kommunalen Vertreter das Wohl der Gemeinde im Auge haben. Natürlich möchte jede Partei sich dabei in den Vordergrund stellen, schließlich läuft der Wahlkampf schon auf vollen Touren. Doch solche verbalen Angriffe dürfen nicht sein, das war weder Streit, geschweige denn Kultur.

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