Ringen um Disko in WadernDisko-Befürworter: Wadern ist Verkehrsknotenpunkt

Wadern. Das Ringen der Waderner Jugend um eine Disko geht weiter. So das Ergebnis der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kultur und Wirtschaftsförderung. "Lassen Sie uns den Gesprächsfaden aufrechterhalten", sagte Bürgermeister Fredi Dewald am Mittwoch im Öttinger Schlösschen

 Eine Disko in ihrem Heimatort wünscht sich die Waderner Jugend. Foto: Archiv Norbert Wagner

Eine Disko in ihrem Heimatort wünscht sich die Waderner Jugend. Foto: Archiv Norbert Wagner

Wadern. Das Ringen der Waderner Jugend um eine Disko geht weiter. So das Ergebnis der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kultur und Wirtschaftsförderung. "Lassen Sie uns den Gesprächsfaden aufrechterhalten", sagte Bürgermeister Fredi Dewald am Mittwoch im Öttinger Schlösschen. Damit wird das Thema, so hofft zumindest Michael Molitor von der Jungen Union, auch künftig auf der Tagesordnung erscheinen. Dass sich die Stadt bemühe, einen geeigneten Standort zu finden, sei im Hinblick auf die Belange der Waderner Jugend eine Selbstverständlichkeit, betonte Dewald. Fünf Örtlichkeiten habe man der Unteren Bauaufsicht (UBA) vorgeschlagen. Davon seien drei Standorte in Gebieten mit überwiegend gewerblicher Bebauung vorbehaltlich akzeptiert worden. Um eine letztendliche Entscheidung herbeizuführen, brauche die UBA ein Betreiberkonzept. "Wir sollten das zarte Pflänzchen der jüngsten Anläufe nicht gleich zertreten", forderte Dewald.Helmut Turner (CDU), der den Tagesordnungspunkt angeregt hatte, war sich im Klaren: "Die Stadt soll nicht Betreiber, sondern Wegbereiter sein." Die Jugend der Hochwaldregion wünsche sich einen Ort, in dem Musik gespielt werde, wo man tanzen und etwas trinken könne. "Wir brauchen hier in Wadern eine 'Junge-Leute-Gastronomie'". Mit dieser Forderung unterstützt der Unionspolitiker die Belange seiner JU-Freunde. "Ich denke dabei nicht an eine Konkurrenz zur Kufa in Saarbrücken oder zum Flash in St. Wendel", sagte Turner. Aber es sei an der Zeit, den Kriterien für eine Disco-Ansiedlung Rechnung zu tragen.

Während sich die SPD-Ausschussmitglieder weitestgehend als Beobachter der Szenerie verhielten, sah Peter Rohles (Grüne) das Unterfangen einer Disko-Ansiedlung eher skeptisch. "Solche Unternehmungen haben bekanntlich einen schweren Stand", argumentierte Rohles, der als Negativ-Beispiel zahlreiche Disko-Insolvenzen ins Feld führte. Es sei eventuell sinnvoller, an althergebrachte Traditionen anzuknüpfen und gelegentliche Tanzveranstaltungen in vorhandenen Sälen zu organisieren. "Das hat doch früher auch gut funktioniert." Dieser Vorschlag stieß bei den zahlreichen jugendlichen Beobachtern der Sitzung auf wenig Gegenliebe. "Wir werden alles Nötige tun, um mit unserem Anliegen ein Stück weiter zu kommen", sagte der JU-Sprecher. Er hoffe dabei auf die tatkräftige Unterstützung der Stadt. Was wirklich realisierbar sei, sei einzig Sache eines Investors.

Dennoch sollte eine entsprechende Anfrage von der Stadt kommen. "Sie können besser überzeugen, wenn es darum geht, einen Betreiber zu finden", wandte sich Molitor an den Bürgermeister. Er stehe jedoch gerne als Gesprächspartner zur Verfügung. Bürgermeister Dewald nahm das Angebot an: "Ich lege Wert darauf, dass wir im Gespräch bleiben."

Wadern. Zu ihrem Ansinnen, der Ansiedlung einer Disko in Wadern, legten die Antragsteller dem Ausschuss für Kultur und Wirtschaftsförderung ihre "Makro-Kriterien" vor. Die ermittelten Daten im Überblick: "Im Einzugsgebiet der Stadt Wadern leben 30 000 Einwohner. Die Anzahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Stadtgebiet beläuft sich auf 1865. In den Nachbargemeinden leben in Losheim 1799, in Schmelz 1942, in Weiskirchen 700 und in Nonnweiler 989 junge Erwachsene. Die Gastronomie Waderns besteht aus sechs Hotels, 13 Restaurants, elf Imbisse, neun Cafés und 35 Gaststätten." Relevant für die Infrastruktur des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs sei, dass Wadern einen Knotenpunkt im kreisweiten Nachtbus-Netz darstelle. Es beständen ankommende Linien aus St. Wendel, abgehende Linien nach Losheim mit Ortsteilen, nach Löstertal und in Richtung Weiskirchen. Daneben bestehe im Kreis ein Jugendtaxi-System mit vergünstigten Fahrten für junge Leute zwischen 14 und 23 Jahren, argumentierten die Befürworter. owa

"Ich lege Wert darauf, dass wir im Gespräch bleiben".

Fredi Dewald, Bürgermeister

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort