Reaktion auf neue Corona-Regelung Gewerbeverein Kaufhaus-Schmelz kritisiert Teile der Lockdown-Maßnahmen

Schmelz · Scharfe Kritik von dem Gewerbeverein, der laut eigenen Angaben mit über 150 Mitgliedern einer der größten im Saarland ist.

 30.10.2020, Hessen, Frankfurt/Main: Mit einem Schloss abgesperrt sind die Stühle vor einem Lokal in der Frankfurter Innenstadt. Bund und Länder haben ab dem kommenden Montag einen Teil-Lockdown beschlossen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

30.10.2020, Hessen, Frankfurt/Main: Mit einem Schloss abgesperrt sind die Stühle vor einem Lokal in der Frankfurter Innenstadt. Bund und Länder haben ab dem kommenden Montag einen Teil-Lockdown beschlossen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Der Gewerbeverein Kaufhaus-Schmelz mit seinen über 150 Mitgliedern kritisiert Teile der jüngst beschlossenen Maßnahmen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie scharf.

Natürlich sei es erforderlich, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Nur seien die gewählen nicht die geeigneten, „im Gegenteil: Dort wo funktionierende Hygienekonzepte und eine komplette Nachverfolgbarkeit der etwaigen Kontakte gewährleistet sind, nämlich in Gaststätten und Restaurants, Spielhallen, Fitness- und Kosmetikstudios, versetzt man mit diesen gravierenden einschneidenden Maßnahmen den Unternehmern den Todesstoß und vernichtet Existenzen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Mitglieder hätten große Investitionen in Hygiene- und Schutzmaßnahmen getätigt und würden jetzt dafür bestraft. „Man schließt Orte, an denen nachweislich eben nicht die Fülle an Infektionen zu verzeichnen ist.“ Dieser „Aktionismus“ vernichte Existenzen und werde die Staatsfinanzen und die Wirtschaft noch Jahrzehnte belasten. „Die Menschen wollen eben nicht Geld vom Staat, sie wollen ihre Läden öffnen und unter den hygienischen Schutzmaßnahmen arbeiten!“, heißt es weiter.

Der stellvertretende Vorsitzende Andy Jakobs sagt: „Nach monatelanger Vorbereitungszeit auf eine zweite Welle hätten Bund und Länder gut daran getan, sich um einen Plan für unser Gesundheitswesen, vernünftige Konzepte für die Nachverfolgbarkeit bei erwartbaren höheren Fallzahlen und mehr Personal in den ausgewiesenen Stellen wie zum Beispiel Gesundheitsämtern zu kümmern, anstatt wie jetzt Gewerbe, Gastronomie in die unbegründete Mithaftung und damit in die Existenzfalle zu nehmen.“

Auch der Vorsitzende von Kaufhaus-Schmelz, Jörg Domma, plädiert für einen Mittelweg. „Wir müssen die Auswirkungen auf die Wirtschaft als auch auf das gesellschaftliche und soziale Leben in die Entscheidungen mit einbeziehen und dürfen nicht diejenigen bestrafen, die seit Ausbruch der Pandemie Unsummen in Schutz- und Hygienemaßnahmen investiert haben und dazu beigetragen haben, dass unser gesellschaftliches Leben ohne größere Einschränkungen weiterhin möglich ist.“

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