Nässe, Pilz und Falter haben dem Obst geschadet

Hüttersdorf · Mancherorts im Kreisgebiet bogen sich in diesem Herbst die Äste der Apfelbäume unter der Last der Früchte. Im Raum Hüttersdorf gab es jedoch Ertragsausfälle, wie der Vorsitzende des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins (OGV), Rudi Warken, berichtet.

 Rudi Warken, Peter Hoffmann und Guido Schmitt vom Obst- und Gartenbauverein Schmelz/Hüttersdorf (von links) können in diesem Jahr nur geringere Mengen an Äpfeln zur Saftgewinnung pressen. Foto: Fred Kiefer

Rudi Warken, Peter Hoffmann und Guido Schmitt vom Obst- und Gartenbauverein Schmelz/Hüttersdorf (von links) können in diesem Jahr nur geringere Mengen an Äpfeln zur Saftgewinnung pressen. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Nach der Obstschwemme im Jahr 2011, der mageren Ernte im Folgejahr und dem normalen Ertrag 2013 hat unter anderem auch das Wetter im Raum Hüttersdorf in diesem Jahr einen guten Ertrag von Äpfeln verhindert. Gartenbauexperte Rudi Warken berichtet: "In unserer Region waren alle Kulturen wegen des zeitigen Frühlingsbeginns zwei Wochen früher als in den Vorjahren reif. Dies bedeutete aber nicht, dass die Obsternte besser als normal ausfiel."

Laut dem Vorsitzenden des OGV Hüttersdorf /Primsweiler haben die Regenfälle in der zweiten Juli- und der ersten Augusthälfte mit den zeitgleichen niedrigen Nachttemperaturen für einen verstärkten Befall durch die Obst-Fruchtfäulnis gesorgt. Der Pilz mit dem lateinischen Namen Monilia polystroma lässt die Früchte am Ast faulen. Wie Warken weiter beobachtete, sorgten die kalten Nächte zu Beginn des Wonnemonats zusätzlich noch dafür, dass Blüten erfroren. Hinzu kam, dass in den Wochen danach mehrere starke Regenfälle die Bestäubung durch Bienen einschränkten.

Peter Metzdorf, Vorsitzender des Kreisverbandes Saarlouis der Obst- und Gartenbauvereine , ergänzt noch, dass auch die Larven des Frostspanners und der Falter selbst für Ertragsausfälle verantwortlich waren. Warken stellte einen geringeren Ertrag als im Durchschnitt bei Mirabellen und Äpfeln fest. Die Zwetschgenernte stuft er als mäßig ein. "In unserer Region trugen nur die Birnbäume viele gesunde Früchte", berichtet er auch Positives in seiner Bilanz.

Wegen des geringen Ertrags von Äpfeln, konnte der OGV Hüttersdorf /Primsweiler diesmal keinen Saft für den Kindergarten und die Grundschule in Hüttersdorf gewinnen. Der Verein ist im Besitz einer mobilen Obstpresse, die für Mitglieder zur Verfügung steht und mit der er selbst Saft für Kinder im Ort herstellt.

Kreisvorsitzender Metzdorf erklärt zur Ernte: "In diesem Jahr gab es besonders bei Äpfeln große regionale Unterschiede in der Behangdichte. Diese wurden auch durch den Ernährungszustand in den Obstgärten und Streuobstwiesen bedingt". Zudem, so der Fachmann weiter, sei das Auftreten des Frostspanners, der Blüten und Blätter auffrisst, in manchen Gegenden zu spät erkannt worden. Bei den Mirabellen habe eindeutig die Fruchtfäulnis Schuld am geringen Ertrag gehabt. Zwetschgen und Birnen habe es diesmal im Kreis Saarlouis reichlich gegeben.

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