Musik in St. Marien Musikalisch quer durch die Kulturkreise

Schmelz · Das Trio Ziryap unterhält am Sonntag bei „Musik in St. Marien“ mit einer spannenden Kombination von Instrumenten und Kulturen.

 Das Trio Ziryap verbindet musikalisch Orient und Okzident.

Das Trio Ziryap verbindet musikalisch Orient und Okzident.

Foto: Bassem Hawar

Orient trifft Okzident heißt es am Sonntag, 7. Oktober, 17 Uhr, in der Reihe „Musik in St. Marien“ in Schmelz. Mit dem Trio Ziryap erwartet die Besucher eine ungewöhnliche und spannende Kombination von Instrumenten und Kulturen: Zwei Flamenco-Gitarristen, Merlin Grote aus Köln und Michal Maciag aus Barcelona, treffen auf einen iranischen Kniegeigenspieler und stellen in ihrer Musik jene Verbindung zwischen Orient und Okzident wieder her, die Jahrhunderte lang auf der von den Mauren besetzten iberischen Halbinsel bestand. Gemeinsam haben sie eine Musik entwickelt, die sich zwischen den verschiedenen Kulturen ihrer Herkunft und zwischen arabischer Musik und Moderne bewegt. Der Name des Trios wurde durch das Leben des Musikers und Gelehrten Abu l Hasan „Ali Ibn Nafi“ (789-857) alias Ziryab inspiriert, der seinerzeit von Bagdad im Irak nach Cordoba in Spanien reiste. Mit der Weiterentwicklung der traditionellen altarabischen Musik legte er einen Grundstein für die andalusische Musik und den Flamenco.

Die Kniegeige Djoze ist ein uraltes Instrument, gebaut aus verschiedenen Holzarten oder aus einer mit Fischhaut überzogenen Kokosnuss. Bassem Hawar, einer der wenigen Spieler in Europa, baut seine Instrumente selber. Er entwickelte die Djoze weiter, so dass sie alle Formen arabischer und europäischer Musik spielen kann und nicht auf ihren traditionellen Bereich, den irakischen Maqam, begrenzt bleibt. Flamenco-Gitarrist Merlin Grote wurde in der Kölner Musikszene zunächst mit dem Duo „unplugged“ bekannt, in dessen Musik sich Einflüsse aus Flamenco, Klassik, Heavy Metal und Latinjazz vermischen. Daraus entstand das Gipsy-Rock-Projekt, mit dem Merlin Grote in die südspanischen Flamenco-Metropolen Sevilla und Granada reiste, wo er Flamenco vor Ort studierte und viele Konzerte gab. Im Jahr 2005 traf er in Köln erstmals auf den im Metal und Rock verwurzelten Gitarristen Michal Maciag. Am Anfang der Zusammenarbeit wurde nach Möglichkeiten gesucht, beide Stilistiken zu verbinden, und nach kurzer Zeit war klar, dass sich Stilrichtung und Technik hervorragend miteinander vereinen lassen.

Der Eintritt zum Konzert beträgt acht Euro, ermäßigt sechs Euro.

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