Mühle kommt unter den Hammer
Limbach · Der Verkehrswert wurde auf 660 000 Euro festgesetzt: Der hintere Teil der Limbacher Mühle, die Ölmühle, das moderne Funktionsgebäude, einige landwirtschaftliche Flächen, der Mühlbach und das Wehr an der Blies kommen am 18. Dezember zur Versteigerung.
Die Limbacher Mühle kommt unter den Hammer, am 18. Dezember soll sie am Amtsgericht Homburg in einer Versteigerung angeboten werden. Doch wer jetzt befürchtet, der Ort müsste sich in irgendeiner Form von einem seiner Wahrzeichen verabschieden, der kann durchatmen. Denn: Natürlich bleibt der vordere und vor Jahren sanierte Teil des denkmalgeschützten Gebäudes im Eigentum der Gemeinde und wird nach wie vor Schauplatz zahlreicher Aktivitäten sein. Bei der Versteigerung geht es vielmehr um den hinteren Teil des Anwesens sowie um die alte Ölmühle mit Remise, das moderne Funktionsgebäude in Richtung Blies, einige landwirtschaftliche Flächen, den Mühlbach und das Wehr der Mühle an der Blies. Der amtlich festgesetzte Verkehrswert für all das beläuft sich zusammen auf etwas über 660 000 Euro.
Bislang befinden sich die zum Verkauf aufgerufenen Objekte im Privatbesitz. Kommt es zum Verkauf, dann wird sich die Gemeinde Kirkel mit einem neuen Eigentümer beschäftigen müssen. Das könnte recht spannend werden, gibt es dann doch eben zwei unter einem Dach, die am ortsbildprägenden Gebäude Eigentum besitzen. Kirkels Bürgermeister Frank John sah diese Entwicklung gestern aber entspannt. "Natürlich machen wir uns darüber Gedanken, wie eine künftige Nutzung des hinteren Teils der Mühle durch einen neuen Eigentümer aussehen könnte." Bislang habe sich aber noch gar nicht abgezeichnet, dass es tatsächlich einen Interessenten am Immobilien-Paket gebe. John machte in diesem Zusammenhang klar, dass für einen neuen Eigentümer gerade im Bereich der historischen Bauanteile einiges an Investitionen zum Erhalt und zur Wiederherstellung zukämen. Gerade die alte Ölmühle sei in einem bedenklichen Zustand, so John. Und auch beim alten Wehr an der Blies gehe er davon aus, dass eine Instandsetzung, ganz gleich in welchem Umfang, einiges koste.
Der Gemeinde selbst seien die Gebäude in der Vergangenheit schon einmal seitens des Eigentümers zum Kauf angeboten worden, allerdings zu einem Preis, der mit den Gemeindefinanzen nicht vereinbar sei. Und auch jetzt will Kirkel angesichts des Verkehrswertes von über 660 000 Euro nicht mitbieten. "Das können wir nicht darstellen."
Denkbar für Kirkel sei hingegen eine andere mögliche Entwicklung. Frank John spekuliert gestern im Gespräch mit unserer Zeitung ein bisschen. "Vielleicht wird das Angebot ja im Zuge des Versteigerungsverfahrens zwischen dem historischen Baubestand und dem modernen Funktions- und Bürogebäude geteilt." Für Letzteres sei mit Sicherheit leichter ein Käufer zu finden. "Und dann könnte es ja sein, dass man nochmal auf die Gemeinde zukommt." Denkbar sei dann vielleicht ein Verkauf des historischen und stark sanierungsbedürftigen Gebäudebestandes für den symbolischen Preis von einem Euro an die Gemeinde. Doch selbst dann, so John, müsse man seitens der Verwaltung genau prüfen, ob sich ein solcher Ankauf rechne. "Da ist dann ein tragfähiges Konzept nötig. Und da langt es nicht, wenn die Gemeinde alleine antritt. Das geht nur mit Partnern. Denn wir sprechen da schnell von einem siebenstelligen Betrag für die Sanierung. Und das kann Kirkel nicht allein schaffen."