Mit Leib und Seele Lehrer, aber auch Opa

Schmelz. Dass er nicht gerne seine Schule verlässt, gibt Horst Schmitt unumwunden zu. Doch er weiß, dass "das Haus gut bestellt ist und die Nachfolge geregelt ist". Am Donnerstag wird der (fast) 65-Jährige offiziell verabschiedet. Doch bis dahin wird gearbeitet wie zuvor

 Horst Schmitt verlässt die Erweiterte Realschule Schmelz nur sehr ungern. Foto: Schmitt

Horst Schmitt verlässt die Erweiterte Realschule Schmelz nur sehr ungern. Foto: Schmitt

Schmelz. Dass er nicht gerne seine Schule verlässt, gibt Horst Schmitt unumwunden zu. Doch er weiß, dass "das Haus gut bestellt ist und die Nachfolge geregelt ist". Am Donnerstag wird der (fast) 65-Jährige offiziell verabschiedet. Doch bis dahin wird gearbeitet wie zuvor. Die Pläne fürs kommende Schuljahr, die Einteilung, die Personalisierung - all dies bringt Schmitt noch auf den Weg. Seit 1999 leitet der Hüttersdorfer die Ketteler Schule in Schmelz. Das war die Zeit der auslaufenden Sekundarschule und der Beginn der Realschule. Würde Schmitt noch ein Jahr verlängern, würde er den Anfang der Gemeinschaftsschule als Leiter auch noch erleben.

Kontakt zu den Eltern ist wichtig

Die Schülerzahl hält sich mit 400 Schülern relativ konstant. 30 Lehrer sind für den Unterricht verantwortlich. Die Schüler kommen meist aus Schmelz und der näheren Umgebung. Der Kontakt zu den Eltern ist und war Schmitt auch bei seiner Arbeit in den Schulen in Limbach und Hüttersdorf immer sehr wichtig. Er nimmt sie mit ins Bott und somit auch mit in die Verantwortung. Verantwortung zu übernehmen, verlangt er gleichermaßen auch von Kollegen und Schülern. Stolz ist der Pädagoge auf die Auszeichnung "Schule ohne Rassismus" und auf die Projekte im gesellschaftlich-historischen Bereich. Da verweist der Hüttersdorfer auch auf die Zusammenarbeit mit dem Adolf-Bender-Zentrum im Bezug auf die Aufarbeitung von Schicksalen von jüdischen Mitbürgern, den Gedenkstätten oder dem Verlegen der Stolpersteine.

Projekte brachten viel Positives

Seine Schüler hatten zu diesen Themen schon vor Jahren ein Interview mit dem jetzigen Bundespräsidenten Gauck geführt. Gut, dass all diese Projekte Generationenübergeifend waren, betont der Schulleiter, denn das habe sehr viel Positives für Schule und Schüler gebracht.

Als einen schlimmen Tag für die Schule bezeichnet Schmitt den tödlichen Unfall zweier Schüler. "So etwas vergisst man nicht. Die Klasse hatte auch lange damit zu kämpfen."

Zu Firmen, Betrieben und Vereinen hat die ERS Schmelz ein umfangreiches Netzwerk aufgebaut. Das komme den Schülern bei der Berufswahl zugute. Zufrieden ist Schmitt auch mit der Infrastruktur, der Ausstattung und der Ganztagsbetreuung. Gern hätte er in seiner Schulleiter-Zeit noch die Neugestaltung des Schulhofs erlebt. Modell und Pläne liegen vor, aber an den Finanzen hapert es noch.

Was macht ein rüstiger Schulleiter nach seiner Pensionierung? "Ich bin mit Leib und Seele Lehrer, aber auch Opa." Die drei Enkelkinder seiner beiden Söhne können sich nun freuen. Der Opa hat nun ständig und immer Zeit.

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