Im Kampf gegen den Schlamm

Limbach · Den Limbacher Gänseweiher ziert zurzeit lediglich eine Schlammwüste. Auf diese Weise soll eben dieser Schlamm aus dem Weiher entfernt werden. Ansonsten drohe die Wasserfläche zu verschwinden, erklärt Claus Eckel vom Bauamt.

 Um zu verhindern, dass der Limbacher Gänseweiher komplett verschlammt, wurde in den vergangenen Wochen das Wasser abgelassen, um über den Winter die Fläche auszubaggern und im Sommer nach einigen Pflegearbeiten wieder Wasser einzulassen. Foto: Th. Wolf

Um zu verhindern, dass der Limbacher Gänseweiher komplett verschlammt, wurde in den vergangenen Wochen das Wasser abgelassen, um über den Winter die Fläche auszubaggern und im Sommer nach einigen Pflegearbeiten wieder Wasser einzulassen. Foto: Th. Wolf

Foto: Th. Wolf

Es ist wohl nicht nur unserem SZ-Leser-Reporter Rolf Weinreich aufgefallen: Der Limbacher Gänseweiher ist derzeit kein Weiher mehr, alles Wasser ist verschwunden. Und ebenso wie Weinreich werden sich viele fragen, warum das so ist. Die Antwort darauf gaben gestern Kirkels Bürgermeister Frank John , Claus Eckel vom Bauamt der Gemeinde und Fred Hilpert, der erste Vorsitzende des Angelsportvereins Limbach . Wie zu vermuten ist: Dass der Gänseweiher aktuell nur mit einer Schlammwüste auf sich aufmerksam machen kann, ist kein Unfall, sondern pure Absicht. Und die zielt darauf, eben diesen Schlamm aus dem Weiher zu entfernen. Geschehe das nicht, so Claus Eckel, drohe die Wasserfläche zu verschwinden, "denn der Weiher würde komplett verschlammen".

Für die Arbeiten, die bis in den Sommer des kommenden Jahres dauern werden, ist rein rechtlich gesehen die Gemeinde Kirkel verantwortlich. Bürgermeister Frank John : "Beim Gänseweiher handelt es sich um ein Gewässer dritter Ordnung, hier sind wir für die Unterhaltung in der Pflicht."

So habe man sich im aktuellen Fall um die nötigen Genehmigungen gekümmert, erläuterten er und Claus Eckel. Und man habe auch eine Fläche gefunden, auf der der auszubaggernde Schlamm dann endgültig gelagert werden kann. "Der Landwirt Walter Hirsch hat uns dafür Land zur Verfügung gestellt", erläuterte Eckel.

Sorgt so die Gemeinde für die erforderlichen Rahmenbedingungen, ist der Angelsportverein Limbach vor Ort mit seinem Mitgliedern aktiv. Die sammelten, nachdem das Wasser über einen längeren Zeitraum über eine Wiese in Richtung Mutterbach abgelassen wurde, die Fische ein. Ein Teil der Tiere fand eine Übergangsheimat in einem Teich auf der anderen Seite der Bahnlinie im Bereich des Gewerbeparks an der Autobahn, erzählte gestern der ASV-Vorsitzende Fred Hilpert. "Die kleineren Fische hingegen sind jetzt in der Blies."

Hilpert machte auch deutlich, dass zuletzt vor 25 Jahren der Weiher abgelassen worden sei. Seitdem habe es durch den umliegenden Baumbestand "viel Eintrag in den Teich gegeben. Und als vor 17 Jahren der Gewerbepark an der Autobahn errichtet wurde, ist zudem jede Menge roter Dreck im Weiher gelandet." Dem sei man zwar damals begegnet, allerdings habe man nur in dem Teil des Weihers in Richtung Eisenbahntrasse den Wasserspiegel abgesenkt und dann ausgebaggert. Aktuell stünde im Gänseweiher nun zwischen 50 und 60 Zentimeter hoch der Faulschlamm. "Und bevor der Weiher umkippt, muss er einfach ausgebaggert werden."

Das soll über den Winter hinweg passieren, "im Frühjahr wird er dann gekalkt und Hafer als Basis für Fischnährtiere eingesät. Und im Sommer kommt dann wieder Wasser rein." Der genaue Termin sei aber letztendlich davon abhängig, wann die eigentlichen Ausbagger-Arbeiten stattfänden, "der Bauunternehmer braucht dafür das entsprechende Wetter", so Hilpert.

Mit der Aufarbeitung des Gänseweihers wolle man auch dem kanadischen Laichkraut zu Leibe rücken. "Das wird von keinem Fisch gefressen, vermehrt sich kolossal und verbraucht im Winter jede Menge Sauerstoff. Und bevor deswegen jetzt die Fische sterben, machen wir jetzt alles neu."

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