Heute kommen sogar Omas und Opas

Schmelz. Die Zeit vergeht manchmal wie im Fluge. Anni Backes erinnert sich noch heute, als wäre es erst gestern gewesen, warum die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Schmelz vor 20 Jahren die ersten Mutter-Kind-Spielkreise in der Primsgemeinde ins Leben rief

Schmelz. Die Zeit vergeht manchmal wie im Fluge. Anni Backes erinnert sich noch heute, als wäre es erst gestern gewesen, warum die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Schmelz vor 20 Jahren die ersten Mutter-Kind-Spielkreise in der Primsgemeinde ins Leben rief. "Junge Mütter kamen damals zu mir, weil sie nach einer Möglichkeit suchten, mit anderen Müttern Kontakt aufzunehmen", erläutert die Schmelzer KEB-Vorsitzende. Damit ihre Kinder früh den Umgang mit anderen Kindern lernen konnten. "Und damit ihnen zu Hause die Decke nicht auf den Kopf fällt", wiederholt Backes schmunzelnd die Aussage einer jungen Frau von damals.

Die heute 76-jährige ließ sich nicht lange bitten und machte sich auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Außerdem fand sie junge Frauen, die sich in Lebach zu Leiterinnen ausbilden ließen. Zwei von ihnen, Karin Schmitt und Rita Schley-Betz, sind noch heute aktiv und haben seither jeweils rund 1500 Mal Spielkreis gemacht. Im Mai 1989 konnten die ersten vier Spielkreise in Bettingen, Außen, Hüttersdorf und Limbach starten. "Heute haben wir in allen Ortsteilen von Schmelz zehn bis zwölf Spielkreise in jedem Halbjahr, an denen rund 100 Mütter und Väter mit ihren Kindern zwischen ein und drei Jahren teilnehmen", weiß Backes. Teilweise kämen heute auch Omas und Opas, weil die Eltern arbeiten müssen. "Das hat sich in den letzten fünf Jahren so entwickelt", sagt die KEB-Vorsitzende. In Michelbach gibt es allerdings keinen Spielkreis mehr. Dort gebe es einfach zu wenige Kinder.

Das Angebot der KEB wird heute ebenso wie in der Vergangenheit sehr gut angenommen. Backes: "Wir sind ständig besetzt." Kein Wunder, klafft doch zwischen den Pekip-Gruppen für Kleinkinder bis zu einem Jahr und dem Kindergarten ein Leerlauf, der mit den Spielkreisen bestens gefüllt wird. In einem Spielkreis lernen die Kinder schon früh, mit anderen Kindern zu spielen, sich durchzusetzen und kleine Konflikte selbst auszutragen. Und es entstehen Freundschaften, die oft lange halten. Die Kleinen können zusammen basteln, miteinander spielen und wandern gehen oder tanzen.

Für die Spielkreise stellen Gemeinde, Ortsvorsteher und Rektoren Räumlichkeiten in den Schulen der Ortsteile zur Verfügung. Die Unterrichtsstunden finden entweder am Vor- oder am Nachmittag statt und kosten zwischen 32 und 50 Euro. "Wir haben von Anfang an Beiträge erhoben", sagt Anni Backes. "Wenn man alles umsonst machen würde, könnte man irgendwann nichts mehr machen." Denn mit dem Geld werden etwa neue Spiele angeschafft oder Material für die Stunden gekauft. Damit auch in den nächsten 20 Jahren noch Mutter-Kind-Spielkreise in Schmelz existieren.

Auf einen Blick

Infos und Anmeldungen zu den Spielkreisen bei den Leiterinnen: Karin Schmitt, Bettingen, Telefon (06887) 56 45; Rita Schley-Betz, Außen, Telefon (06887) 20 07; Rosa Hermann, Limbach, Telefon (06887) 926 47; Dany Schröter, Hüttersdorf und Primsweiler, Telefon (06887) 35 83. mgs

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