Grundschule geschlossen

Schmelz. Schüler der Grundschule Außen müssen ab dem neuen Schuljahr nach Bettingen umziehen. Und die neuen ABC-Schützen, die in Außen eingeschult hätten werden sollen, werden ebenfalls in Bettingen ab dem 16. August zur Schule gehen. Dies hat die Schulleiterin der Grundschule Schmelz mit den Schulen in Außen und Bettingen und der Dependance in Limbach den Eltern schriftlich mitgeteilt

Schmelz. Schüler der Grundschule Außen müssen ab dem neuen Schuljahr nach Bettingen umziehen. Und die neuen ABC-Schützen, die in Außen eingeschult hätten werden sollen, werden ebenfalls in Bettingen ab dem 16. August zur Schule gehen. Dies hat die Schulleiterin der Grundschule Schmelz mit den Schulen in Außen und Bettingen und der Dependance in Limbach den Eltern schriftlich mitgeteilt. Viele Eltern sind empört über die Vorgehensweise und vor allem über die kurzfristige Mitteilung. Der Brief der Rektorin erreichte die Eltern am Donnerstag, 1. Juli, einen Tag später gab es Sommerferien. Enttäuschung bei ElternDaniela Krass, die noch vor einigen Wochen Elternsprecherin der dritten Klasse war, ist enttäuscht. "Dass die Außener Grundschule optisch und auch ausstattungsmäßig mit der Bettinger Schule nicht mithalten kann, das sieht man." Und dass auch die Grundschule auf dem Prüfstand stand und über die nächsten Jahre vermutlich nicht zu halten gewesen wäre, räumt sie ebenfalls ein. Aber wie man den Eltern die Schulschließung "schmackhaft" gemacht hat, versteht sie immer noch nicht. Daniela Krass, selbst Mutter von vier Kindern, zwei Jungen besuchten und besuchen noch die Grundschule Schmelz, hat sich mit sehr viel Herzblut eingesetzt. "Leider vergebens", äußert sich die Außenerin. Sie erzählt: In einer ersten Sitzung, der Schulkonferenz, im April, bei der sie als Elternsprecherin allerdings nicht anwesend war, und auch kein Vertreter, hat man die Ergebnisse einer Qualitätssicherung vorgestellt. Krass: "Zu diesem Termin war auch Bürgermeister Armin Emanuel eingeladen. Was wir aber nicht wussten, dass es beim Thema Qualitätssicherung um den Erhalt der Außener Schule geht. Das stand nicht auf der Tagesordnung." Alle Elternsprecher baten danach die Schulleiterin, doch die Eltern abstimmen zu lassen. Nach der Gemeinderatssitzung, bei der über die CDU-Resolution (in der sich die Politiker mit aller Entschiedenheit für den Erhalt der Außener Schule ausgesprochen haben) abgestimmt wurde (wir berichteten), stimmten die Eltern ab. Dabei ging es um die gemeinsame Einschulung und darum, was mit den restlichen Klassen passiert. Bei dieser Abstimmung sprachen sich 29 für den Erhalt aus, 20 waren dagegen. Dieses Abstimmungsergebnis sei aber nie an die Öffentlichkeit gedrungen, vermutet Krass. "Die Meinung der Eltern wurde zwar abgefragt, aber nicht in die Diskussion mit eingebracht." Bei einer weiteren Schulkonferenz, bei der acht Stimmberechtigte abstimmten, sprachen sich sechs für eine Schließung aus, zwei dagegen. Von Seiten des Bildungsministeriums wurden gegen die Entscheidung keine Bedenken geäußert. Keine StellungnahmeDer Schulträger, die Gemeinde, hat das Votum der Schulkonferenz begrüßt, heißt es. Bürgermeister Armin Emanuel befindet sich derzeit in Urlaub, Amtsleiter Wolfgang Ewen gab auf telefonische Nachfrage keine Stellungnahme ab. In dem Schreiben der Schulleiterin an die Eltern heißt es, dass "alle Räumlichkeiten in den Ferien vorgerichtet werden, so dass alle Kinder am ersten Schultag in Bettingen eingeschult werden können." 17 sollten es in Außen sein, die jetzt mit dem Bus nach Bettingen fahren müssen. Meinung

Ein fader Beigeschmack bleibt

Von SZ-RedakteurinAstrid Dörr Die Eltern wurden gefragt, und das Votum der Eltern sollte letztlich entscheiden. Aber es kam anders. Die Außener Grundschule ist dicht, die Kinder werden alle in Bettingen eingeschult und die Klassen 2, 3 und 4 müssen nach Bettingen umziehen. Einige werden sicher jetzt denken, das war bei uns auch so, das ist nun mal der Trend. Das stimmt, aber nur teilweise. Denn erstens, warum hat man die Eltern gefragt, wenn man sich doch nicht an die Abstimmung hält und zweitens, warum ist alles so kurzfristig passiert, dass die Eltern - vor allem der Schulneulinge - gar nicht mehr reagieren konnten, weil ihr Kind schon angemeldet ist?Hätte man den Eltern frühzeitig die Situation erklärt oder Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen, hätten die Betroffenen sicher die Situation verstanden und akzeptiert. Dann wären viele auch eher bereit gewesen, sich von der Außener Grundschule zu trennen. So bleibt ein fader Beigeschmack, zumal zwei der Klassenräume gerade erst mit viel Eigeninitiative der Eltern saniert wurden. Zeit, die die Eltern gerne geopfert haben, aber im Nachhinein umsonst. Übrigens: Die Schule in Außen bleibt wohl vorerst leer. Denn sie darf so lange nicht genutzt werden, bis fest steht, ob das fünfte Schuljahr eingeführt wird oder nicht. HintergrundIn einer Presseerklärung haben die CDU, die Grünen und die FDP Schmelz sich gegen die Schulschließung in Außen geäußert. Die Entscheidung entspreche nicht dem Willen der Außener Eltern. Entgegen der Darstellung im Schreiben der Schulleiterin bewerten die CDU sowie die Grünen und die FDP Schmelz die getroffene Entscheidung der Schulleitung nicht als positiv. ab

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