Geländetag Nach zwei Stunden entscheiden Sekunden

Schmelz · Nass wurden diesmal nur die Organisatoren, dreckig dagegen alle. 230 Radsportler traten am Samstag beim „Geländetag“ des RV Möve Schmelz an. Die Lokalmatadore räumten richtig ab, auch wenn einer den Gesamtsieg ganz knapp verpasste.

 Spannender Zweikampf auf Zweirädern: Lars Hemmerling stürzt sich in die Abfahrt, direkt dahinter folgt Lokalmatador Frederik Veith. Der DM-Dritte Hemmerling führte zeitweise klar, am Ende wurde es richtig eng.

Spannender Zweikampf auf Zweirädern: Lars Hemmerling stürzt sich in die Abfahrt, direkt dahinter folgt Lokalmatador Frederik Veith. Der DM-Dritte Hemmerling führte zeitweise klar, am Ende wurde es richtig eng.

Foto: Ruppenthal

Stefan Thome ist kein Freund vieler Worte. Der Vorsitzende des RV Möve Schmelz kommentiert die Dinge knapp und trotzdem treffend. Am Samstag beschränkte er sein erstes Fazit zur Neuauflage des Geländetages auf eine einzige Geste: „Daumen hoch“ signalisierte Thome wortlos – und hatte recht. 230 Rad-Crosser und Mountainbiker begeisterten auf dem knackigen Gelände-Kurs rund um den Sportplatz in der Heide sich und ihr Publikum.

Radsportler aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland lieferten sich in 13 Rennen packende Duelle und wühlten mit ihren Reifen durch tiefen Boden. Ältester Fahrer war der 81 Jahre alte Radsportler Wilfried Senck vom RV Friesenheim im Rennen zwei über vier Runden. Jüngster Starter war der erst drei Jahre alte Möve-Nachwuchsfahrer Finn Eichberger im Schnupper-Rennen der U 5.

Was schon nahezu verwundert: Nach vorangegangenen Wetterkapriolen blieben am Wettkampftag alle Starter und die rund 400 Zuschauer entlang der Strecke trocken. Anders als die Organisatoren im Vorfeld. Starke Regenfälle hatten den Veranstaltern beim Abstecken des Kurses zu schaffen gemacht.

Und das hatte auch Auswirkungen auf die Streckenführung: Die jüngeren und älteren Rad-Crosser starteten noch auf den bekannten Strecken. In den Mountainbike-Rennen der Klassen U 17 bis Senioren Ü 60 musste der Vier-Kilometer-Rundkurs später aber um die Passage „Matzes Steilhang“ entschärft werden. „Der Untergrund war zu nass. Das wäre eine Rutschpartie geworden“, begründete Thome den Schritt. Die Muskeln glühten trotzdem. Auch ohne die knifflige Schikane hatte es das in die Saar-Pfalz-Liga eingebundene Zwei-Stunden-Rennen in sich.

Frederik Veith ackerte bis zum Schluss und sicherte sich in der Elite-Klasse Rang eins. Im Kampf um den Gesamtsieg musste sich der Lokalmatador nur Bike-Aid-Top-Fahrer Lars Hemmerling geschlagen geben, der in der Altersklasse U 23 antrat. Der Rennverlauf war spannend, der Ausgang knapp. Hemmerling, DM-Dritter im Mountainbike-Sprint, fuhr wie erwartet lange an der Spitze. In der letzten Runde brach er dann aber merklich ein. Möve-Fahrer Veith folgte auf Rang zwei, hielt die Verfolger auf Distanz und witterte die Chance. „Ich bin Lars mit großen Schritten nähergekommen und habe das Tempo noch einmal angezogen. Leider haben mir im Ziel fünf Sekunden gefehlt“, kommentierte der 25-Jährige nach 1:57,32 Stunden den knapp verpassten Gesamtsieg. Rang eins in der Elite-Klasse tröstete ihn aber.

Erste Plätze für den Ausrichter auf dem Heimkurs sicherten sich an diesem Tag zudem auch Marcel Scherer (U 19) Katharina Irsch (U 7), Hanna Irsch (U 13) und die RV Möve Oldstars, die im Zwei-Stunden-Rennen die Teamwertung gewannen. „Es waren heute viele Fans an der Strecke. Wenn du den Zuschauern dann auch noch solch spannende Rennen liefern kannst, macht alles doppelt so viel Spaß“, resümierte Veith. Und Vereins-Boss Stefan Thome bekräftigte es mit der bekannten Geste: Daumen hoch.

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