Fit für den demografischen Wandel

Schmelz. Schmelz macht sich fit für die Zukunft - ein Gemeindeentwicklungskonzept soll Schmelz auf die Zeit mit weniger Einwohnern vorbereiten. Der Startschuss zum Gemeindeentwicklungskonzept fiel mit einer Auftaktveranstaltung im Sitzungssaal des Rathauses Schmelz, wo sich nahezu 50 interessierte Bürger einfanden

 Die Gemeinde Schmelz möchte den künftigen Anforderungen des demografischen Wandels mit einem neuen Entwicklungskonzept entgegen kommen.Foto: dpa

Die Gemeinde Schmelz möchte den künftigen Anforderungen des demografischen Wandels mit einem neuen Entwicklungskonzept entgegen kommen.Foto: dpa

Schmelz. Schmelz macht sich fit für die Zukunft - ein Gemeindeentwicklungskonzept soll Schmelz auf die Zeit mit weniger Einwohnern vorbereiten. Der Startschuss zum Gemeindeentwicklungskonzept fiel mit einer Auftaktveranstaltung im Sitzungssaal des Rathauses Schmelz, wo sich nahezu 50 interessierte Bürger einfanden. Bürgermeister Armin Emanuel sowie Frauke Guttek und Sylvia Schlicher vom beauftragten Saarbrücker Fachbüro ARGUSconcept informierten über die Hintergründe und Ziele des Projektes und stellten erste Ergebnisse der bereits durchgeführten Datenerhebung vor.Besonders herauszustellen ist der integrierte Ansatz des Gemeindeentwicklungskonzeptes. Das heißt die Bevölkerung, seien es Einzelhändler, Vereinsvertreter, Vertreter der Schulen und Kindergärten oder auch interessierte Bürger sind in einem moderierten Planungsprozess eingeladen, mitzumachen. "Ich freue mich auf eine spannende Diskussion im Interesse der Gemeinde", so Bürgermeister Emanuel zu Beginn der Veranstaltung. Am Ende des Prozesses sollen Handlungsempfehlungen für viele Felder des kommunalen Handelns stehen. Die entwickelten Maßnahmen können dann, ähnlich wie das Gemeindeentwicklungskonzept, aus dem Fördertopf "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" von Bund und Land mitfinanziert werden. Sylvia Schlicher und Frauke Guttek von ARGUSconcept gaben zunächst einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Bevölkerungsentwicklungen der letzten Jahre und wagten einen Blick in die Zukunft. So wird Schmelz nach der Prognose der Planer in den nächsten Jahren mehr als 1100 Einwohner verlieren, was der derzeitigen Einwohnerzahl von Michelbach und Dorf im Bohnental entspricht. Der Anteil der über 80-Jährigen wird im gleichen Zeitraum auf mehr als 1000 Einwohner steigen, während die Zahl der Kinder im Grundschulalter um 120 (fünf bis sechs Grundschulklassen) zurückgehen wird. Die Zahl der ausländischen Staatsbürger oder deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund wird aber aufgrund noch traditioneller Fertilitätsraten stabil bleiben, so dass diese Bevölkerungsgruppe in Zukunft einen höheren Anteil an der Gesamtbevölkerung einnehmen wird.Wandel als ChanceMit dieser Entwicklung ist Schmelz aber nicht allein, sondern steht im Vergleich mit anderen saarländischen Kommunen (zum Beispiel Beckingen und Lebach) bezüglich der demografischen Entwicklung sogar insgesamt besser dar. Dennoch - die Folgen liegen auf der Hand. Die Zahl der Wohngebäude-Leerstände wird steigen, die Steuereinnahmen werden der Gemeinde sinken, die Kaufkraft in der Gemeinde wird zurückgehen und es wird immer schwieriger werden, kommunale Infrastrukturen aufrecht zu erhalten.Die Experten warnen aber davor, diese Entwicklungen nur negativ zu sehen. "In jedem Wandel liegt auch eine Chance", so Sylvia Schlicher und Bürgermeister Emanuel unisono. Neue Konzepte sind gefragt und diese sollen nun mit den Bürgern als den Experten vor Ort entwickelt werden.. Noch in diesem Jahr soll hierzu ein erster Workshop stattfinden, der sich mit einem Leitbild für die Gemeinde Schmelz auseinandersetzen wird. Kontakt: Simone Eisenhut, Stabstelle, Gemeinde Schmelz unter Telefon (0 68 87) 30 11 78 (vormittags).

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