Schmelz. "Je mehr Zeit Kinder vor dem Fernseher und dem Computer verbringen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Aufmerksamkeitsstörung." Die Psychologin Carola Hoffmann hat vor Eltern der Grundschule Schmelz Klartext gesprochen. Dorthin waren zahlreiche Eltern zur 1000. Elternschule gekommen. Seit 2004 erhalten in diesem landesweiten Projekt Erziehende in Schulen und Tageseinrichtungen ihrer Kinder von Fachleuten Hilfen zu Erziehungs- und Lernfragen. Der Vortrag von Carola Hoffmann war typisch für die Elternschule. Er behandelte aktuelle Probleme und bot dazu Lösungsmöglichkeiten an. Die Referentin verteufelte die Medien nicht, sondern empfahl, Kinder zu einem bewussten Umgang damit zu erziehen. Dazu gehört, je nach Alter die Fernseh- und Computerzeiten zu begrenzen. Eine deutliche Warnung betraf Gewaltspiele. "Bei den Eltern herrscht heute eine große Verunsicherung. Sie brauchen eine Unterstützung, wie die Elternschule sie bietet", sagte Familienministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Das "Twittern" sei zurzeit bei ihren drei Kindern ein wichtiges Thema. Die Elternschule verstehe sich als ein Angebot, bei dem es nicht um Bevormundung gehe.Nach Angaben der Ministerin haben an den 1000 Elternschul-Abenden bisher mehr als 19 000 Eltern teilgenommen. Sie dankte Eltern und Schulen für das Interesse und den Einrichtungen der katholischen und evangelischen Erwachsenenbildung sowie den Volkshochschulen. Als Kooperationspartner organisieren diese jede einzelne Elternschule und wählen nach den Wünschen der Eltern Themen und Fachreferenten aus.Über die Vielzahl von Elternschulen in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) freute sich Gertrud Fickinger, Landesvorsitzende der KEB Saar. "Ich danke der Ministerin dafür, dass sie das Projekt weiterführt", sagte sie. Horst Ziegler, Vorsitzender der KEB im Kreis Saarlouis, äußerte sich stolz darauf, dass die KEB von Anfang an dabei sei. Er hob die gute Zusammenarbeit hervor, zu der auch das Team der Schoolworker gehöre.