Eltern wollen in Eigeninitiative stillstehenden Anbau vorantreiben

Schmelz-Außen · Die Eltern der Kinder des katholischen Kindergartens St. Joseph in Schmelz-Außen sind ungeduldig. Seit drei Jahren ist der Anbau fertig, seither hat sich nichts mehr getan. Der Eingangsbereich gleicht einer Baustelle. Ein Zaun und ein Tor fehlen.

 Diese Eltern wollen sich für den Kindergarten ins Zeug legen (von links): Tina Edlinger, Katja Kade, Kerstin Larivière. Foto: Dieter Lorig

Diese Eltern wollen sich für den Kindergarten ins Zeug legen (von links): Tina Edlinger, Katja Kade, Kerstin Larivière. Foto: Dieter Lorig

Foto: Dieter Lorig

Die Elternvertretung des Kindergartens St. Joseph in Außen hat lange zugeschaut. Der Kindergarten, der zur katholischen Kita gGmbh gehört, wurde saniert und hat auch einen Anbau erhalten. 2008 fing alles an, vieles hat sich getan, einiges ist auch fertiggestellt und die Kinder und Eltern und auch die Mitarbeiter sind froh darüber. Unglücklich sind sie aber trotzdem, weil sie seit drei Jahren auf den Abschluss der Außenarbeiten warten, vor allem fehlt ein Tor, ein Zaun und auch die Fläche vor dem Eingang ist noch nicht fertig. 2013 wurde das Schwesternheim abgerissen, noch heute steht ein Bauzaun, und vor noch nicht allzu langer Zeit wurde zumindest die freie Fläche mit Schotter aufgefüllt, dass Autos darauf parken können.

"Aber die Situation ist unzufriedenstellend", erzählt Katja Kade, die Vorsitzende des Elternausschusses. "Wir waren lange still", aber nach drei Jahren, sagt sie, dürfe man doch mal nachfragen. Immer wieder haben sie gehofft, dass die Arbeiten abgeschlossen werden. Ende 2015 hat es ein Treffen mit Pfarrer Damke, der die Pfarreiengemeinschaft Schmelz leitet, gegeben, in diesem Jahr hat sich bei einem Elternabend auch der Verwaltungsrat zu Wort gemeldet. "Aber so wirklich kam dabei nichts raus", ist Katja Kade traurig, weil sich keiner verantwortlich fühle.

Die Leiterin des Kindergartens, Petra Braun, sagt: "Der Kindergarten war nie geschlossen. Während der Bauphase haben alle Eltern und Kinder Geduld gezeigt, Verständnis aufgebracht. Schließlich wusste man wofür."

Pfarrer Damke gibt auf Nachfrage zu, dass die Pfarrei kein Geld habe. "Die Situation ist unbefriedigend. Ich kann die Eltern verstehen." Anspruch und Wirklichkeit lägen weit auseinander.

Die Situation gestaltet sich schwierig, keiner fühlt sich angesprochen. Es gehe hier nicht um Schuldzuweisungen und böse Worte, betonen die Eltern , die sich stark engagieren. Aber so könne es nicht bleiben, denn der Anbau sei außen ebenfalls noch nicht fertig. Der Rand zum Gebäude ist noch nicht angefüllt, auch hier ist ein Bauzaun als Begrenzung und Schutz aufgestellt.

Mariette Schumacher, Gesamtleiterin des "Betriebsträgers", der Katholischen Kita gGmbh, hat keinen Einfluss auf die Geldgeber. "Ich verstehe, dass die Eltern ungeduldig sind." Mittlerweile ist klar, dass die Kirche als Bauträger kein Geld mehr hat, um die restlichen Arbeiten abzuschließen. Ein Mehrkostenantrag ist gestellt. Summe: 80 000 Euro. Die Rede ist davon, dass 30 000 Euro genehmigt werden. Was bedeutet das? 50 000 Euro fehlen.

Spenden-Akquise bei Firmen

Nur woher soviel Geld nehmen? Das wissen auch die Eltern nicht wirklich. Aber sie wollen alles tun, um die Arbeiten voranzubringen, Spenden, Kuchenverkauf, Aktionen wie zum Beispiel aktuell zur Fußball-EM, sollen helfen. "Wir wollen einen Brief schreiben, in dem wir auf unsere Situation aufmerksam machen. Vielleicht gibt es Firmen und Geschäftsleute, die uns mit Spenden unterstützen." Die erste Spende ist schon an diesem Tag eingegangen. Petra Braun: "Von 50 Euro bis 50 000 Euro ist es zwar ein weiter Weg, aber irgendwo müssen wir ja anfangen."

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