Ein Schreinermeister mit Herz und Seele

Schmelz · Stolz hält Mathias Naumann seine Urkunde in der Hand, es ist nicht die Erste, die er bekommt, aber eine ganz besondere: der Diamantene Meisterbrief. Naumann blickt auf eine lange Berufslaufbahn zurück.

 Mathias Naumann mit seinem Diamantenen Meisterbrief. An der Wand: das Originaldokument aus dem Jahr 1954. Foto: eng

Mathias Naumann mit seinem Diamantenen Meisterbrief. An der Wand: das Originaldokument aus dem Jahr 1954. Foto: eng

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Wer das Haus von Mathias Naumann betritt, kann sich fast denken, dass hier ein Handwerker wohnt. Die Küche aus Holz fasziniert, und man mag es kaum glauben: Sie sei 40 Jahre alt, erzählt der Schreinermeister, der ein seltenes Jubiläum feiert: Der 84-Jährige wurde von der Handwerkskammer des Saarlandes mit dem Diamantenen Meisterbrief als Schreiner (60 Jahre) ausgezeichnet.

Die berufliche Laufbahn begann 1948, als er eine Lehre bei Schreinermeister Alois Thelen in Diefflen machte. 1954 erhielt er die Genehmigung. in Schmelz eine Bau- und Möbeltischlerei zu gründen.

2004 feierte er gleich mehrere Jubiläen : 50 Jahre selbstständiger Schreinermeister, 50 Jahre Mitglied Handwerkskammer, 50 Jahre Mitglied der Schreinerinnung. Heute, zehn Jahre später, kann er auf alle Jubiläen zurückblicken. Diesmal sind es schon 60 Jahre.

Und dass er darauf stolz ist, lässt sich denken. Alle Urkunden hat er sorgfältig aufbewahrt. Naumann darf sich im übrigen auch Ehrenobermeister der Handwerkskammer nennen. Außerdem ist er das älteste Mitglied im Wirtschaftsverband Holz- und Kunststoff.

Was ihn trotz aller Ehre freut: "Wenn mich heute noch die Leute anrufen, die bei mir gelernt haben und auch die bei mir anrufen, die einen Rat haben möchten." Im Durchschnitt hat Naumann zwei Gesellen und zwei Lehrlinge beschäftigt. Sein Aufgabengebiet war der gehobene Innenausbau. 21 Lehrlinge hat er als Tischler-Schreiner ausgebildet. Vier davon haben die Prüfung als Landesbeste mit der Traumnote 1 bestanden.

Naumann, der seit 2006 nicht mehr als Schreiner arbeitet, nimmt noch regelmäßig an Sitzungen teil, zu denen er eingeladen wird. Er ist stolz darauf, ein Handwerk erlernt zu haben. Vor allem seine Möbel erstrahlen heute noch in vollem Glanz und werden von ihm gehegt und gepflegt. Seine Werkstatt gibt es immer noch, auch wenn er seine Maschinen an einen jungen Kollegen weitergegeben hat. Heute widmet er sich seiner Partnerin und seinen Hobbys, wie beispielsweise dem Schwimmen, Tanzen oder Reisen.

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