Fotoarchiv Schmelz Ein Fundament aus vielen alten Fotografien gelegt

Schmelz · Die Gemeinde Schmelz will historische Fotos bewahren und hat deshalb ein digitales Archiv aufgebaut. Erste Bilder kommen vom Fotoarchiv Kurt Klein.

Ein Anfang ist gemacht. In der Gemeinde Schmelz entsteht ein digitales Archiv, auf das letztlich alle Einwohner zugreifen können. Los ging es mit der Vorstellung des rund 1800 Bilder umfassenden Fotoarchivs von Kurt Klein. Klein wurde 1927 geboren, war unter anderen Rektor der Kettelerschule in Schmelz und starb 1999. Er war auch Mitglied im Historischen Verein Schmelz und leitete von 1987 bis 1999 den Arbeitskreis Fotodokumentation.

„Kurt Klein war ein emsiger Sammler“, sagte Bürgermeister Armin Emanuel im Sitzungssaal des Rathauses vor rund 50 Zuhörern. Bis das digitale Archiv der Gemeinde komplett an die Öffentlichkeit gehen könne, werde es jedoch Jahre dauern. Mit seinem Material habe Klein „das Fundament gelegt, für etwas, das wir heute starten“. Zur Verfügung gestellt wurde es von Kleins Familie. Diese Fotos sind der erste Inhalt in der Archivseite der Gemeinde Schmelz. Genau 1753 Bilder sind dort aufgeführt.

Sie können über verschiedene Suchfunktionen abgerufen werden. Beim Begriff Kettelerschule beispielsweise tauchen 93 Suchergebnisse auf. Darunter sind Aufnahmen wie die Einweihung und Eröffnung 1954. Ein Klick aufs jeweilige Bild vergrößert das Foto. Raritäten finden sich quasi auf Knopfdruck. Wie die älteste Aufnahme der alten Außener Kapelle von etwa 1900. Oder die derzeit neun ältesten Fotos aus den 1890er Jahren. Dazu zählt die Primsbrücke zwischen Außen und Bettingen von 1893. Aber auch ein Blick auf Bettingen im Jahre 1891 und eine Schulklasse um 1897.

Die Suche funktioniert mit einzelnen Schlagworten, aber auch über Kategorien, Jahreszahlen und Dekaden. Außerdem kann nach Ortsteilen sortiert werden. „34 Kategorien“ gibt es, stellte Dennis Fersing aus Saarwellingen dar. Da stehen dann beispielsweise Brauchtum zur Wahl, Vereine, Mühlen und Kirchen. Fersing hat die Archivseite programmiert. Vorbild ist eine entsprechende Seite der Gemeinde Saarwellingen, die er ebenfalls angelegt hat. Die Fotos wurden von den Studentinnen Jana Emanuel und Anne Staudt eingescannt. Dazu kamen die Einträge, die Kurt Klein auf Karteikarten niedergeschrieben hat. Nach elf Themen hat er die Fotos in 17 Ordnern sortiert. Schlagworte und Nummern führen zu Informationen in sieben zusätzlichen Registerordnern.

Diese Originale sind sicher verwahrt. „Es ist schon zu vieles verloren gegangen“, nannte Armin Emanuel einen wesentlichen Grund für das digitale Schmelzer Archivprojekt. Mit dieser Technologie sei Material öffentlich verfügbar, ohne Sorge, dass ausgeliehene Objekte nicht mehr zurück kommen. Nach und nach sollen weitere Fotoarchive eingepflegt werden. Erst später werde man auf Bilder aus der Bevölkerung zugreifen. Längerfristig sollen auch Dokumente, Filme, Karten und Pläne in die Datenbank. „Wir üben halt noch“, sagte Emanuel. Und zuerst müsse der Rahmen stehen, sonst werde die Arbeit nicht mehr beherrschbar.

Bereits jetzt können Nutzer des Fotoarchivs ihr eigenes Wissen mit einbringen. Seien es fehlende oder falsche Namen auf Gruppenfotos oder unzureichende Informationen über Vereine, Gebäude und Straßen. Für diese Hinweise gibt es eine eigene E-Mail-Adresse mit historisches-archiv@schmelz.de. Die Fotoseite selbst steht im Internet bereit unter der Adresse:

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