Der Staub muss aus den Pfeifen heraus

Limbach · Nachdem während der Sanierung der Elisabeth-Kirche in Limbach Staub in die Orgel gelangt ist und es grundsätzlich geboten ist, alle 20 Jahre das Instrument zu überholen, wird an ihm nun gearbeitet.

 Mirco Lellert, Mitarbeiter des Kirkeler Orgelbaubetriebs Ohlert, und Dieter Hock, Vorsitzender des Fördervereins der Elisabeth-Kirche, an der zum Teil demontierten Orgel. Foto: Thorsten Wolf

Mirco Lellert, Mitarbeiter des Kirkeler Orgelbaubetriebs Ohlert, und Dieter Hock, Vorsitzender des Fördervereins der Elisabeth-Kirche, an der zum Teil demontierten Orgel. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Sie gehört zum Gottesdienst in der Limbacher Elisabeth-Kirche einfach dazu, die große Orgel auf der Empore des Kirchenschiffs. Wer in diesen Tagen allerdings Gast im Hauses Gottes ist, der muss mitunter auf den Klang des einen oder anderen Registers verzichten. Denn: Die Orgel wird aufwendig saniert. Finanziell möglich macht die rund 25 000 Euro Operation an der lebenden Pfeife das finanzielle Engagement des Fördervereins der Elisabeth-Kirche. Dessen Vorsitzender Dieter Hock ließ uns zu Beginn der Woche einmal hinter die Kulissen der durchaus filigranen Arbeiten schauen. Und er erläuterte die Hintergründe für die Sanierung. "Von 2004 bis 2007 wurde ja bekanntlich die Elisabeth-Kirche saniert. Während dieser Arbeiten war die Orgel abgedeckt, aber trotzdem hat sich Staub im Instrument abgesetzt." Deswegen sei es nach Ende der Kirchen-Renovierung immer der Wunsch gewesen, die Orgel ebenfalls wieder zu 100 Prozent in Schuss zu bringen. Dies sei aber nicht nur wegen der Schmutzbelastung nötig, so Hock. Vielmehr sei es grundsätzlich geboten, ein so aufwändiges Instrument alle 20 Jahre komplett zu demontieren, zu reinigen und zu stimmen.

Doch eine solche Aufbereitung kostet, wie besagt, einiges an Geld. "Deswegen haben wir uns im Jahr 2012 dazu entschlossen, mit dem Sammeln von Spenden für die Orgelsanierung zu beginnen." Mir einer speziell gestalteten Spendenbox samt zweier alter Orgelpfeifen, mit Einzelspenden, mit Erlösen aus dem Mittwochstreff und mit Mitteln aus der Haussammlung der Kirchengemeinde sei es gelungen, die nötigen Mittel aufzubringen.

Damit konnte der Orgelbauer Peter Ohlert aus Kirkel mit der Aufarbeitung der 1968 gebauten Orgel beauftragt werden. Seit Anfang November laufen die Arbeiten, "wenn Ohlert durcharbeiten kann, dann ist die Sanierung wohl Ende Januar fertig. Es könnte aber, wenn ein anderer Auftrag dazwischen kommt, auch Ende Februar werden", gab Hock die Zeitplanung vor.

Wie aufwendig die Sanierung einer Kirchenorgel mit immerhin 1 128 Pfeifen ist, lies sich beim Termin vor Ort an der Arbeit von Peter Ohlerts Mitarbeiter Mirco Lellert aus Altstadt erkennen. Der war damit beschäftigt, ganze Reihen von Orgelpfeifen für das Stimmen vorzubereiten. Dazu verstopfte er Luftauslässe mit Zeitungspapier. Warum das? "Hier bei diesen Pfeifen ergeben jeweils fünf zusammen einen Ton. Und damit man die Pfeifen einzeln stimmen kann, muss man jeweils vier der fünf zu machen. Denn wenn alle gleichzeitig erklingen würden, könnte man eben nicht richtig stimmen." Und so arbeitete sich Lellert durch Reihen von Pfeifen - für den guten Ton in der Elisabeth-Kirche.

Das erneute Engagement des Fördervereins reiht sich ein in eine Anzahl von Aktivitäten zum Erhalt von Kirche und deren Umfeld in den zurückliegenden Monaten. So wurden auf der Mauer vor der Kirche die Abdeckplatten erneuert, im Bereich des Kirchgartens wurde in Eigenleistung eine beschädigte Kirchenmauer saniert.

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Auf einen Blick Im Jahr 1846 erfolgte der Bau einer Orgel durch Carl Wagner. 1922 wurde eine neue Orgel von der Firma Steinmeyer & Co. geliefert. Die heutige Orgel wurde 1968 erbaut. Das Instrument mit eingebautem Spielschrank verfügt über 15 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal sowie mechanische Schleifladen. red

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