Hier ließen sich auch Weltmeister ablichten Das Fotostudio Nimmesgern in Schmelz wird runde 50 Jahre alt

Schmelz · Das Fotostudio der Familie Nimmesgern in Schmelz wird stolze 50 Jahre alt. Und die dritte Generation ist bereits am Start.

Edwin Nimmesgern (links) präsentierte noch einmal seine alte Plattenkamera, während Katja Nimmesgern zu ihrer goldenen Hasselblad griff und Jannick Nimmergern eine Digitalkamera präsentierte. 

Edwin Nimmesgern (links) präsentierte noch einmal seine alte Plattenkamera, während Katja Nimmesgern zu ihrer goldenen Hasselblad griff und Jannick Nimmergern eine Digitalkamera präsentierte. 

Foto: Ackermann Dieter

Kaum ein Hochwälder, den oder die Edwin Nimmesgern noch nicht durch den Sucher seiner Kamera fokussiert hätte. Angesichts der Tatsache, dass sein gleichnamiges Fotostudio in Schmelz an der Trierer Straße 4 jetzt sein 50-jähriges Bestehen feiert, kann der gelernte Werbefotograf insbesondere in den Nachbarkreisen Saarlouis und Merzig-Wadern zweifellos davon ausgehen, fast jeden dieser Kreisbürger in einem seiner Portraitstudios irgendwann schon einmal fotografiert zu haben. Personen und Motive, die er vor einem halben Jahrhundert noch unter anderem auf die Platten großformatiger Plattenkameras gebannt hatte, setzen er, seine Tochter Katja und der Enkel Jannick – alle drei mit dem Meisterbrief in der Tasche – heute natürlich auf modernen Digitalkameras ins rechte Bild. Das familiengeführte Drei-Generationen-Unternehmen zählt längst auch viele Menschen aus der weiteren Region an Saar und Mosel zu seinem Kundenstamm. Dazu dienen neben dem Hauptbetrieb in Schmelz auch die Filialen in Hermeskeil an der Koblenzer Straße 3 und in Saarburg an der Heckingstraße 4. Weil die Fotografenfamilie seit vielen Jahren in Weiskirchen beheimatet ist, schwärmt das Trio jeden Werktag vom heilklimatischen Kurort in seine Zweigstellen aus. Vor einigen Jahren kümmerte sich der Firmengründer sogar noch um insgesamt elf Filialen mit mehr als 40 Beschäftigten, bis er auf den Rat seiner Ärzte dieses berufliche Engagement deutlich einschränkte. Angefangen hatte Edwin Nimmesgern einst als Werbefotograf bei Villeroy & Boch in Mettlach. Aber als kreativer Fotograf wagte er im Jahr 1973 mit der Übernahme von Foto Baus in Schmelz den Sprung in die Selbstständigkeit. Mit verschiedenen Um- und Anbauten baute er seither an der Trierer Straße 4 ein Fotostudio aus, um das ihn bis heute viele Berufskollegen beneiden. „Wir machen hier alles von der anspruchsvollen Fotografie, über die Laborarbeiten bis hin zur geschmackvollen Rahmung. Nicht ein einziges unserer Bilder wird in unserem Auftrag in Billiglohn-Ländern bearbeitet“, und fügt gleich noch hinzu, „nur so können wir unseren Kunden garantieren, dass ihre Fotos nicht in unbefugte Hände gelangen.“ Dass sich im Laufe des vergangenen halben Jahrhunderts in seinem Fotostudio einiges an Gerätschaften und Kulissen angesammelt hat, versteht sich fast von selbst. So mussten einst für einen Industrieauftrag große Felsbrocken im Gesamtgewicht von etwa zwölf Tonnen als Kulissen ins Untergeschoss befördert werden. Schmunzelnd räumte Nimmesgern ein: „Als dieser Auftrag abgeschlossen war, haben wir die Felsen nur noch selten benötigt, aber weil der Abtransport viel zu aufwendig gewesen wäre, bereichern sie heute nochunsere Kulissenvariationen.“ Im vergangenen halben Jahrhundert haben bei Nimmesgern acht Fotografenmeister ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Dazu zählen auch Tochter Katja Nimmesgern und Enkel Jannick Nimmesgern. Nachdem Edwin Nimmesgern 2006 die Geschäftsführung nach 33 Jahren an seine Tochter übergeben hatte, teilt sie sich nun diese Verantwortung mit ihrem Sohn Jannick. Stolz erwähnt der Senior, dass seine Tochter als jüngste Fotografenmeisterin der Republik ihre Meisterprüfung abgeschlossen hat. Außerdem habe sein Studio in den letzten 50 Jahren fast hundert Auszubildende erfolgreich an den Beruf herangeführt. Seine Tochter betreibe noch nebenbei ein Freilicht-Studio in Weiskirchen. Sie sei übrigens auch in vielen Kindergärten und Schulen des Hochwaldes bestens bekannt. Ungezählte Menschen verdankten ihr inzwischen die schönen Erinnerungsfotos von ihren Kita- und Schultagen. Dabei erinnerten aber auch die beiden Vertreter der jungen Firmengeneration gleich noch an die vielen Paare und Gesellschaften, die sich angesichts ihrer guten Erinnerungen an die Fotografen der Familie Nimmesgern von diesem Team später auch gerne zum Beispiel an ihren Hochzeitstagen ins rechte Bild setzen ließen. Dass davon ferner bereits viele Prominente in Schmelz profitieren wollten, räumte Edwin Nimmesgern zwar gern ein, aber die gebotene Diskretion verbiete es, konkrete Namen zu nennen. Lächelnd überließ er dem SZ-Mitarbeiter die Beantwortung der Frage, welcher der Fußball-Weltmeister von 1990 das wohl zum Beispiel gewesen sein könnte.