Winzer Ein Jungwinzer im Unruhestand

Hüttersdorf · Franz-Josef Ewen (78) aus Buprich hat viele Hobbys – unter anderem baut er Wein an. Er liebt es, zu experimentieren.

  50 Flaschen Rotwein und Rosé für den Eigengebrauch erzeugt Hobbywinzer Franz-Josef Ewen jedes Jahr mit seinen Rebstöcken.

 50 Flaschen Rotwein und Rosé für den Eigengebrauch erzeugt Hobbywinzer Franz-Josef Ewen jedes Jahr mit seinen Rebstöcken.

Foto: Dieter Lorig

Der Hüttersdorfer Rentner Franz-Josef Ewen (78) ist seit 26 Jahren im Unruhestand. Der gelernte Werkzeugmacher und frühere Mitarbeiter der Ford-Werke beschäftigt sich zuhause permanent mit den unterschiedlichsten Hobbys.

Seit zwei Jahren betätigt sich Ewen auch als Hobbywinzer. Insgesamt 50 Rebenstöcke, die er als kleine Setzlinge von der Moselregion mit nach Hause brachte, hat er in seinem kleinen Garten und auf dem Balkon seines Eigenheims am Bielenberg im Ortsteil Buprich großgezogen. „Aus den reifen blauen Trauben habe ich 2018 und dieses Jahr jeweils 50 Flaschen Rot- und Roséwein gekeltert“, erzählt Ewen stolz. Geholfen habe ihm dabei niemand. „Mein alter Freund Berno Zimmer hat mich für den Weinanbau begeistert und mir einige nützliche Tipps gegeben“, berichtet der Bupricher Jungwinzer im Rentenalter. Die Kelterung und Verarbeitung der Maische besorgt Ewen mit einfachsten Utensilien im Keller seines Wohnhauses.

Bei der Herstellung seines Weines experimentiert der Hobbywinzer mit den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. „2018 habe ich bei der Weinherstellung schwarze Johannisbeeren und in diesem Jahr Bienenhonig sowie Erdbeeren aus eigener Erzeugung mit verarbeitet“, sagt Ewen.

Aber nicht immer gelingt dem Hobbywinzer bei der Weinerzeugung auf Anhieb alles. „Als ich erstmals Wein erzeugte, lag der Alkoholgehalt mit 18 Prozent viel zu hoch“, sagt Ewen schmunzelnd. In diesem Jahr habe er den Alkoholgehalt mit etwa 13 Prozent besser getroffen. Seinen selbst gekelterten Wein füllt Ewen in Flaschen ab, die er mit Etiketten und Fantasienamen je nach Sorte versieht, wie beispielsweise „RosaBerg vom Bielenberg“ oder „Echter Bielenberger – Vin de Pays Buprich“. „Ich produziere nur für den Eigenverbrauch“, bestätigt Ewen. Manchmal verschenke er auch einzelne Flaschen an Freunde oder Verwandte.

Auf die Frage, ob er denn so viel Wein in den nächsten Jahren selbst konsumieren könne, antwortet Ewen lächelnd: „Ich habe mir vorgenommen, hundert Jahre alt zu werden, und bis dahin ist ja noch etwas Zeit.“

Langweilig wird es dem Rentner ohnehin nie. Neben der Wein­erzeugung ist die Holzschnitzerei eine weitere Leidenschaft von ihm. Aber auch mit der Tauben- und Kaninchenzucht sowie mit der Imkerei beschäftigt sich der 78-Jährige intensiv. „Er findet immer wieder neue Betätigungsfelder, aber langsam wird es doch zu viel“, urteilt dessen Ehefrau Elfriede. „Für mich ist es interessant und spannend, zu experimentieren“, sagt der viel beschäftigte Hüttersdorfer Rentner.

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