Bürger nehmen selbst die Schippe in die Hand

Schmelz · Anwohner der Schubertstraße in Schmelz-Außen bewirkten mit einer im Land beispiellosen Initiative den Abriss eines leer stehenden Hauses. Die SZ berichtete 2011/12 mehrfach über das Thema. Nun begannen die Bürger mit dem Bau eines Begegnungsplatzes auf der Freifläche.

 Mitglieder der Bürgerinitiative Schubertstraße packen beim Bau eines Begegnungsplatzes mit an. Foto: aki

Mitglieder der Bürgerinitiative Schubertstraße packen beim Bau eines Begegnungsplatzes mit an. Foto: aki

Foto: aki

Samstagvormittag in der Schubertstraße. Dort, wo bis vor drei Jahren noch ein leeres zweistöckiges Haus mit einem zum Teil eingestürzten Dach stand und heute eine freie Fläche liegt, sind zwölf Personen mit Bauarbeiten beschäftigt. Die zwölf, zehn Männer und zwei Frauen, das sind größtenteils Mitglieder der Bürgerinitiative "Schubertstraße", die an diesem Morgen mit den Arbeiten zur Anlegung eines Begegnungsplatzes begonnen haben.

Die zwei Frauen und ein Mitstreiter schippen Schotter in bereitstehende Eimer, ein anderer bedient eine Speismaschine, drei offensichtliche Bau-Experten setzen Mauersteine in ein Mörtel-Fundament. Die Übrigen schleppen die Schottereimer und transportieren den Speis mit einer Schubkarre.

Alle Tätigkeiten laufen wie auf einer professionellen Baustelle reibungs- und kommentarlos ab. Lediglich zwei Thermoskannen und eine auf einer Mauer aufgereihte Batterie von Tassen erinnern daran, dass hier Bürger am Werk sind, die normalerweise einem ganz anderen Beruf nachgehen. Es sind eben diejenigen, die zielstrebig den Abriss des "Schandflecks" in ihrer Straße vorantrieben.

Susanne Thome, Sprecherin der Bürgerinitiative, stellt die Schippe zur Seite und berichtet. "Heute haben wir mit dem ersten Bauabschnitt zur Gestaltung des Platzes begonnen. Wie sie sehen, errichten wir eine Stützmauer. Dies war möglich, nachdem die Gemeinde Schmelz vom Umweltministerium einen Zuschuss von 3000 Euro erhalten hatte und Bürgermeister Armin Emanuel grünes Licht gab." Wie die Frau weiter erklärt, soll der Begegnungsplatz mit Ruhezone innerhalb von drei Jahren in drei Bauabschnitten entstehen.

Gemeinde und Bürgerinitiative hoffen, dass die beiden zugesagten weiteren Zuschüsse ebenfalls im Rathaus ankommen und somit der Platz bis 2016 fertiggestellt werden kann. Die Eigenleistung der Anwohner ist im Übrigen eine Voraussetzung für die Unterstützung durch das Ministerium.

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