Bald sind alle Arbeiterhäuser fertig
St. Ingbert. Derzeit wird in der Siedlung Alte Schmelz am letzten Komplex der Arbeiterhäuser gearbeitet. Die weitgehend vollendete Sanierung der Dächer sowie die noch fehlenden Fenster in den Häusern mit den Nummern 1 bis 5 unterstützt dabei auch die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD)
St. Ingbert. Derzeit wird in der Siedlung Alte Schmelz am letzten Komplex der Arbeiterhäuser gearbeitet. Die weitgehend vollendete Sanierung der Dächer sowie die noch fehlenden Fenster in den Häusern mit den Nummern 1 bis 5 unterstützt dabei auch die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Einen Fördervertrag über 50 000 Euro hat der DSD-Ortskurator Saarland, Ulrich Bollert, gestern an Albrecht Herold und Horst von Häfen von der Wohnungsbaugenossenschaft Albrecht Herold Alte Schmelz übergeben. Bei der Vertragsunterzeichnung im ehemaligen Konsum freute sich Herold: "Den Geldsegen kann unsere Wohnungsbaugenossenschaft gut gebrauchen."Nach mittlerweile fast 15 Jahren reger Bau- und Sanierungstätigkeit steht das Werk der Genossenschaft fast vor der Vollendung. "Bis zum Winter werden auch die letzten Arbeiterhäuser fertig sein", sagte Horst von Häfen. Nach seinen Angaben sind dann in der ältesten Arbeitersiedlung im südwestdeutschen Raum 42 Wohnung gemäß den Denkmalschutz-Auflagen wieder hergestellt. Die bisherige Investitionen in die Gebäude bezifferte von Häfen mit sieben bis acht Millionen Euro. Und mittlerweile hätten in der Siedlung auch die Außenanlagen und Gärten dank vieler helfender Hände so positiv entwickelt, dass die Genossenschaft plane, demnächst die jährlichen Pflichtstunden zu reduzieren, mit denen sich die Bewohner an der Pflege des Umfelds der Arbeiterhäuser beteiligen müssen. Nach wie vor offen ist laut von Häfen allerdings noch die zukünftige Nutzung des Konsum-Gebäudes. Um dieses "wunderschöne Haus mit viel Tradition" komplett zu sanieren, seien gut eine Million Euro nötig. "Das kann die Wohnungsbaugenossenschaft nicht stemmen."Und schon stand gestern die Hoffnung auf weitere Unterstützung durch das Land, den Bund und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz im Raum, die schon zuvor manchen Redebeitrag durchzogen hatte. Als indirekter Unterstützer der Arbeitersiedlung entpuppte sich gestern auch Saartoto. Die beiden Geschäftsführer der Lottogesellschaft, Gerd Meyer und Michael Burkert, unterstrichen nämlich in St. Ingbert den hohen Betrag, mit dem die Lotterie Glücksspirale seit Jahrzehnten auch die Stiftung Denkmalschutz fördert. Diese Zusammenhänge weckten auch bei Albrecht Herold neue Einsichten. Der ehemalige Landtagspräsident hatte zunächst eingestanden: "Ich habe noch nie im Leben getippt." Später relativierte er das: "Bei der Glücksspirale bin ich aber immer als Mitspieler dabei." "Ich habe in meinem Leben nie getippt, nur bei der Glücksspirale mache ich eine Ausnahme."Albrecht Herold
HintergrundDie Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) förderte seit 1994 die Sanierung der Siedlung Alte Schmelz mit insgesamt über 800 000 Euro. Mit dem inzwischen 14. Fördervertrag durch die DSD ist die Siedlung das von der privaten Stiftung in Bonn am häufigsten geförderte unter den saarländischen Denkmalen. Zu den Geldquellen der DSD zählen neben privaten Spenden auch staatliche Lotterie-Mittel aus der Glücksspirale. Laut Saartoto werden in diesem Jahr allein aus den saarländischen Glücksspirale-Erlösen Projekte der Stiftung Denkmalschutz über 300 000 Euro unterstützt. red