Anwohner wollen leer stehendes Haus abreißen

Außen. Eigentlich ist die Schubertstraße im Schmelzer Ortsteil Außen eine schmale und ruhige Straße, überwiegend mit Einfamilienhäusern bebaut, mit gemütlichen Winkeln und mit wenig Lärm - sozusagen eine richtige Wohnidylle

Außen. Eigentlich ist die Schubertstraße im Schmelzer Ortsteil Außen eine schmale und ruhige Straße, überwiegend mit Einfamilienhäusern bebaut, mit gemütlichen Winkeln und mit wenig Lärm - sozusagen eine richtige Wohnidylle. Hinter den Fassaden brodelt es jedoch, die Anwohner sind nämlich darüber erbost, dass ihre Gasse durch ein seit acht Jahren leer stehendes ehemaliges Gasthaus "regelrecht verschandelt" wird, wie ihr Sprecher Hermann Lauck gegenüber der Saarbrücker Zeitung sagt. Ein Teil des einst stolzen Hauses ist mit einem Baugerüst umgeben, das Dach ist teilweise eingefallen, und auf der hinteren Seite lagern Balken und verwitterte Ziegel.Nachdem die Anwohner der Straße sich seit Jahren erfolglos um einen Abriss des Anwesens bemüht hatten, gründeten sie nun eine Interessengemeinschaft (IG), um erstens ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, und um zweitens die Angelegenheit selbst zu regeln. Lauck: "Wir baten die Gemeinde das Anwesen aufzukaufen und abzureißen, um an gleicher Stelle einen Spielplatz mit Ruhezone anzulegen. Unsere langjährigen Bemühungen mit Briefen an die Verwaltung und mit persönlichen Gesprächen mit Ratsmitgliedern blieben jedoch erfolglos." Es sei den Anwohnern zudem unverständlich, dass die Untere Bauaufsicht nach einem Ortstermin feststellte, dass es keine Handhabe für einen Abriss gebe. "Jetzt reicht es uns, der Schandfleck muss aus der Straße verschwinden", sagt Lauck.

Der IG-Sprecher berichtet weiter, dass 20 Anwohner kürzlich beim Schmelzer Verwaltungschef Armin Emanuel vorstellig gewesen seien, um ihr Begehren vorzutragen. Der Bürgermeister habe mitgeteilt, dass die Gemeinde vor einigen Jahren schon einmal versucht habe, das Anwesen zu erwerben, dass die Verhandlungen durch den Tod der damaligen Besitzerin jedoch nicht abgeschlossen werden konnten. Ein Versuch, das Haus von dem jetzigen Eigentümer zu erwerben, sei am hohen Kaufpreis gescheitert. Emanuel habe der IG jedoch zugesichert, sie bei ihrem weiteren Vorgehen zu unterstützen.

Der Bürgermeister teilte auf SZ-Anfrage mit, die Gemeinde habe kein Geld, um auf die seiner Meinung nach hohen Forderungen des Hausbesitzers einzugehen. Wörtlich sagte er: "Wir sind nicht bereit, eventuellen Spekulationen Vorschub zu leisten."

Die SZ fragte auch telefonisch beim Eigentümer nach, wie er zur Sache stehe, erhielt jedoch nur die Antwort: "Ich sage dazu nichts." Mittlerweile haben sich laut Lauck zwei Anwohner gefunden, die das Anwesen mit Unterstützung der IG zu einem fairen Preis kaufen wollen. Die Absicht sei, das Objekt zwecks Abriss an die Gemeinde weiterzuveräußern. Demnächst will die IG mit dem Besitzer verhandeln.

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