Ambrosius thront im Garten

Schmelz · Im Garten der Familie Heck in Schmelz steht mit einer drei Meter hohen Statue des ehemaligen Mailänder Bischofs Ambrosius eine echte Sehenswürdigkeit. Theo Heck, der Sohn von Johanna und Anton Heck, schuf die Skulptur aus dem Holz eines 100-jährigen Mammutbaumes, den er zufällig in Merzig entdeckte.

 Theo Heck (links) hat die Skulptur aus Holz gefertigt. Seine Eltern Toni und Johanna sind stolz auf die Statue ihres Sohnes, die jetzt in ihrem Garten in Schmelz steht. Foto: Fred Kiefer

Theo Heck (links) hat die Skulptur aus Holz gefertigt. Seine Eltern Toni und Johanna sind stolz auf die Statue ihres Sohnes, die jetzt in ihrem Garten in Schmelz steht. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Majestätisch schaut der hölzerne Ambrosius über den Garten der Familie Heck mit seinen Blumeninseln, den Obstbäumen, dem Stein mit dem Familienwappen und mehreren steinernen Seeadler-Figuren hinweg. Wie aber kam die kolossale Skulptur des früheren römischen Präfekten, Kirchenlehrers und Mailänder Bischofs (in den Jahren 339 bis 397) in den weitläufigen und gepflegten Garten in Schmelz ? Und wie kam der pensionierte RAG-Mitarbeiter und Sohn des Hauses, Theo Heck, auf die Idee, das Werk zu schaffen? Der Hobbykünstler und sein Vater Anton ("Toni") schildern bei einem Besuch die interessante Entstehungsgeschichte der Ambrosius-Statue.

Schnitzen als Hobby

Der Bildhauer meint gleich zu Anfang des Gespräches, er sei eigentlich gar kein Künstler, sondern nur ein Freizeit-Schaffender. "Ich bin rein zufällig zum Schnitzen gekommen", erzählt der 1956 geborene und in Weierweiler bei Weiskirchen beheimatete Theo Heck. Und berichtet weiter: "Als im Waldstück hinter meinem Haus eine kranke Buche gefällt werden musste, habe ich ein Stück des Stammes herausgeschnitten und danach mit der Kettensäge versucht, eine Figur zu formen. Es entstand eine Frauenstatue, die ich dann im Wald anstelle der Buche aufstellte." Nachdem Heck sein Talent als Holzschnitzer entdeckt hatte, schuf er weitere figürliche und abstrakte Skulpturen .

Im vorigen Jahr erzählte ihm ein Passant, der zufällig an seinem Haus in Weierweiler vorüberging, von einem gefällten Mammutbaum vor einem Anwesen in Merzig. Heck, immer auf der Suche nach Stammholz zum Schnitzen, begab sich zur angegebenen Adresse und erwarb den 1,50 Meter dicken Stamm aus der Parkanlage des früheren Merziger Bürgermeisters Ernst-Christian Thiel (Amtszeit: 1887 bis 1917).

Besuch auf Finkenrech

Die Idee, aus dem Holz des Mammutbaumes eine Ambrosius-Skulptur zu schnitzen, entstand bei einem Besuch mit seinem Vater im Natur- und Freizeitzentrum Finkenrech. Dort steht schon eine Ambrosius-Figur mit einem Bienenstock im Inneren. Toni Heck fragte spontan seinen Sohn, ob er ihm eine ähnliche Statue schnitzen könne.

Drei Monate Arbeit

Drei Monate bearbeitete Theo Heck den Stamm mit Kettensäge und Stechbeitel, ehe der übergroße Kirchenvater samt Bischofsstab, Bienenstock und Uhu fertiggestellt war. Der Schöpfer des Werkes hat zusätzlich noch auf dessen Rückseite die Porta Nigra herausgeschnitzt und im Innern einen Hohlraum zur Unterbringung eines Bienenstocks geschaffen.

Eine Holzklappe verschließt derzeit noch das zukünftige Bienenheim. Der laut Überlieferung in Trier geborene Ambrosius gilt auch als Schutzpatron der Imker.

Seine hölzerne Nachbildung ist jedenfalls der Mittelpunkt im Garten der Familie Heck, wie aus den Worten von Vater Toni herauszuhören ist.

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