Schach Königliche Stimmung und viel Spannung

SAARLOUIS/Eppelborn · Bei den Saarlandmeisterschaften des Nachwuchses haben 55 Teilnehmer die neuen Titelträger im Schach ermittelt. Im Blitzschach-Wettbewerb sind 46 Teilnehmer an die Bretter gegangen.

 Ming Sheng vom gastgebenden Schachclub Rochade Saarlouis (links) spielt bei den Saarlandmeisterschaften gegen Alexander Müller vom Schachclub 1928 Eppelborn, der gerade am Zug ist. Sheng sicherte sich den Titel in der Altersklasse U 10.

Ming Sheng vom gastgebenden Schachclub Rochade Saarlouis (links) spielt bei den Saarlandmeisterschaften gegen Alexander Müller vom Schachclub 1928 Eppelborn, der gerade am Zug ist. Sheng sicherte sich den Titel in der Altersklasse U 10.

Foto: Thiel/Achim Thiel

Im Mehrgenerationenhaus in Saarlouis-Steinrausch waren Spannung und Konzentration in den vergangenen Tagen förmlich greifbar. Auge in Auge saßen sich die Protagonisten an den Tischen im „Miteinander der Generationen“ gegenüber. Insgesamt 55 saarländische Kinder und Jugendliche aus elf Vereinen ermittelten im Turnier beim gastgebenden Schachclub Rochade Saarlouis in sieben Runden über fünf Tage die neuen Jugend-Saarlandmeister. Von der U 10 bis zur U 18 standen nach etlichen packenden und umkämpften Partien am vergangenen Mittwoch bei Mädchen und Jungs insgesamt zehn neue Titelträger fest.

Aber auch die Teilnehmer, die sich nicht in die Siegerliste eintragen konnten, waren beim langen Schach-Marathon auf der Steinrausch mit Freude und Feuereifer bei der Sache. Auch abseits der offiziellen Turnierspiele wurden die Schach-Figuren fleißig in allen Ecken des Mehrgenerationenhauses hin- und herbewegt. „Es hat großen Spaß gemacht“, verriet Felix Rusch vom gastgebenden Verein Rochade Saarlouis. Der 15-Jährige erreichte mit drei Siegen aus sieben Partien Platz fünf in der Altersklasse U 16 – und konnte mit dem Abschneiden gut leben. „Ich war mit meinem Spiel insgesamt zufrieden, auch wenn ich vielleicht den ein oder anderen Sieg mehr hätte mitnehmen können“, befand der Schüler des Saarlouiser Max-Planck-Gymnasiums. Ihm blieb vor allem seine fünfte Partie gegen den besten Spieler der Altersstufe, Cedric Chassard vom SV Riegelsberg, in guter Erinnerung – obwohl der spätere Saarlandmeister am Ende doch die Nase vorne hatte. „Ich hätte ihn tatsächlich schlagen können, wenn ich bloß diesen einen Zug gesehen hätte. Aber es war auch so in Ordnung, ich habe an sich gut gespielt“, sagte der junge Bouser.

Zum Schach kam Felix Rusch vor gut dreieinhalb Jahren. „Mein Vater hat mir Schach im Sommer 2018 beigebracht. Ich habe dann bis zum Winter gebraucht, um überhaupt mal eine Chance gegen ihn zu haben. Das war nicht leicht – immer zu verlieren, war nicht so schön“, erzählt Felix – und muss lächeln. Der Begeisterung für das königliche Spiel taten die Niederlagen im Elternhaus keinen Abbruch. Er trat zügig in den Verein ein und habe nicht nur dort viele neue Freunde kennengelernt.

Dazu zählt Luca Schwitzgebel von der Schachgemeinschaft Bexbach, der in Saarlouis in der U 18 ans Brett ging. Der 17-Jährige spielt Schach schon etwas länger als sein zwei Jahre jüngerer Kumpel Felix. „Mir macht einfach das strategische Denken Spaß. Dass man es auf diesem Wege manchmal schafft, den Gegner ein bisschen zu ärgern“, verrät er mit einem Augenzwinkern. Das gelang in seiner Altersstufe Jan Jeschke am besten. Der 17-Jährige vom SC Caissa Schwarzenbach blieb in allen sieben Partien siegreich und holte sich vor Jonas Feidt vom SC Turm Illingen den Saarlandmeister-Titel. Für Schwitzgebel reichte es am Ende zum neunten Platz.

Jeschke und Feidt lagen auch zum Abschluss der Titelkämpfe ganz vorne, als es beim Blitzschach-Turnier mit 46 Teilnehmern rasant zur Sache ging. Hinter den beiden älteren und erfahreneren Erstplatzierten landete der junge Mansur Mukazhanov auf Gesamtplatz drei. Zuvor hatte das Talent von Rochade Saarlouis in der Altersklasse U 12 den Titel eingeheimst. Nach einem Remis gegen den am Ende punktgleichen Hauptkonkurrenten Arju Prashanthakumar vom SV Riegelsberg (jeweils 6,5 Punkte) entschied die Feinwertung zugunsten von Mansur.

Als eine von verhältnismäßig wenigen Schach-Spielerinnen gab Anna Huppert vom SC Réti Heusweiler in Saarlouis eine gute Figur ab. Die 17-Jährige erreichte in der U 18 drei Siege, ein Remis und zwei Niederlagen und landete im Vergleich mit den neun Jungs in ihrer Altersstufe auf Platz vier. „Ich finde es schade, dass so wenige Mädchen Schach spielen, weil sie eigentlich genauso gute Chancen hätten, wenn sie entsprechend gefördert werden“, erklärte Anna Huppert. Sie würde sich mehr weibliche Mitstreiterinnen wünschen.

Bei den Gastgebern zeigte sich der Vorsitzende Frank Engel angetan vom Schach-Marathon auf der Steinrausch: „Ich bin mit dem Turnier sehr zufrieden und stolz auf unsere Mitglieder, die zu einer gelungenen Veranstaltung beigetragen haben. Außerdem bin ich stolz auf unsere Jugendlichen, da wir vier Saarlandmeister-Titel erkämpft haben.“ Neben Muhazhanov gewann der junge Ming Sheng die Konkurrenz in der U 10. Siegerin der U 12 wurde Anna Rivinius und Rebecca Lorenz holte den Titel in der U 14.

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