Fußball Sahnetorte mit bitterem Beigeschmack

Dillingen · Der 1. FC Saarbrücken gratuliert dem FV Diefflen zum Geburtstag – und verpasst ihm eine Klatsche.

 Marwin Studtrucker (l.) und Markus Mendler (2.v.l.)  gratulieren Torschütze Patrick Schmidt, Diefflens Torhüter Francesco Migliara ist bedient.

Marwin Studtrucker (l.) und Markus Mendler (2.v.l.)  gratulieren Torschütze Patrick Schmidt, Diefflens Torhüter Francesco Migliara ist bedient.

Foto: Ruppenthal

Wenn man Geburtstag hat, lädt man Gäste ein und möchte denen dann auch etwas Besonderes bieten. Fußball-Oberligist FV Diefflen feierte am Wochenende sein 110-jähriges Bestehen und hatte  – quasi als Sahnetorte – den Regionalligisten 1. FC Saarbrücken im Angebot. „Ich hoffe, dass wir wie beim FCS-Testspiel in Quierschied so 1200 Besucher haben werden“, sagte Vereinschef Ralf Jung vor dem Spiel. Am Ende fanden – wohl auch aufgrund des Wetters  – „nur“ 1000 Fußballfreunde den Weg ins Dillinger Parkstadion. Und die sahen, wie der Titelfavorit der Regionalliga den Oberligisten nach allen Regeln der Kunst zerlegte, am Ende hieß es 10:1 (3:0). „Wir sind auch nach den Auswechslungen in Hälfte zwei gierig geblieben“, freute sich FCS-Trainer Dirk Lottner über die starke Frühform seines Teams, bei dem unter anderem Torwart-Neuzugang Daniel Batz noch fehlte. Der durfte dafür am Samstag bei der 1:2-Niederlage in Elm gegen Luxemburgs Meister F91 Dudelange komplett ran.

Batz‘ Vertreter Ricco Cymer erlebte in Dillingen einen langweiligen Arbeitstag, musste nur beim Elfmeter von Fabian Poß zum 1:4 (59. Minute) einmal hinter sich greifen. Und selbst dieser Elfmeter war eher ein Geschenk. Diefflen erspielte sich in 90 Minuten nicht eine einzige Torgelegenheit. „Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt. Ich bin schon ein bisschen peinlich berührt“, sagte Diefflens Trainer Thomas Hofer, der selbst als zentraler Spieler in der Dreierkette agierte, die von den pfeilschnellen Saarbrückern vor allem in Hälfte zwei überrannt wurde.

Der FCS war früh in Führung gegangen. Kevin Behrens (4.) und Marwin Studtrucker (8.) waren die Torschützen. Danach hatte Diefflen die beste Phase. Bis zur 43. Minute fiel kein weiteres Gegentor. Dann traf Torjäger Patrick Schmidt, der nach dem Wechsel (53. und 82.) noch zwei Mal erfolgreich war. Studtrucker (60.), Christoph Fenninger (69. und 85.), Markus Obernosterer und Jordan Steiner schraubten das Ergebnis in die Höhe. Der 19-jährige Francesco Migliara, der den im Urlaub befindlichen Stammtorwart Enver Marina vertrat, konnte einem fast leidtun. Er verhinderte aber ein schlimmeres Debakel. „Wir haben nicht die notwendige Einstellung mitgebracht“, schimpfte Hofer. „Das war ein klarer Schuss vor den Bug. Wenn wir in der Oberliga bestehen wollen, muss da noch einiges kommen.“

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