Wie man Bäche naturnah gestaltet

Saarwellingen · Darum, wie man Gewässer sauber halten und naturnah gestalten kann, ging es bei einer Fortbildung in Saarwellingen. Dabei ging es nicht nur theoretisch zu. Eine Exkursion zum Ellbach verdeutlichte das Erlernte.

 Thomas Paulus, Edgar Theobald, Sylvia Martin-Franzen und Stefan Herrmann (von links) waren voll im Einsatz. Foto: Carolin Merkel

Thomas Paulus, Edgar Theobald, Sylvia Martin-Franzen und Stefan Herrmann (von links) waren voll im Einsatz. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

"Man kann nicht immer nach Plan vorgehen, gerade heute würde das keinen Sinn machen. Wir wollten am Ufer zwar diese Weiden einstecken, doch die Erlen haben schon gekeimt und somit stecken wir nur exemplarisch einige Hölzer ein, die Natur hat sich hier schon selbst entwickelt", erklärt Thomas Paulus von der Gemeinnützigen Fortbildungsgesellschaft für Wasserwirtschaft und Landschaftsentwicklung (FGF) aus Mainz am Ende der Fortbildungsveranstaltung am Mittwoch am Ufer des Ellbachs in Saarwellingen . Die Gemeinde war erstmals Gastgeber der jährlichen Veranstaltungsreihe, die seit fünf Jahren im Bereich der Gewässer-Nachbarschaften des LUA (Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz) aufklären will. "Berichten sie ihren Kollegen, was sie verpasst haben", gab Paulus am Ende der Veranstaltung den wenigen Teilnehmern mit auf den Weg.

Für Bettina Fliedner, Umweltbeauftragte der Gemeinde Saarwellingen , war die Veranstaltung sehr interessant. "Vor allem, weil wir eindrucksvoll gesehen haben, wie man, ohne viel Geld und Arbeit zu investieren, die Ufer mit den Weiden naturnah gestalten kann, das war sehr interessant", sagt sie.

Das wollte Paulus mit der Herstellung und dem anschließenden Einbau von Setzstangen und Steckhölzern aus Weide nach dem theoretischen Teil auch ganz praktisch präsentieren. Am Vormittag hatten die Teilnehmer aus dem Bezirk Obere Saar in den drei Referaten bereits viele Informationen und Tipps für Gewässer-Anlieger bekommen.

So informierte Isabell Zech vom LUA über die Broschüre, die allen Gewässer-Anliegern erklärt, wie sie mithelfen können, die Gewässer sauber zu halten. "Die Anlieger sind ein wesentlicher Baustein, die Gewässer naturnah zu gestalten. Unser Flyer soll dabei mithelfen, etwa standortfremde Gehölze aufzeigen. Wir möchten erst einmal aufklären, das Wissen in die Köpfe transportieren", sagt sie. Viel Wissenswertes zur Biologie der Weiden gab es von Paulus.

Schließlich erläuterte Stefan Herrmann vom Ingenieurbüro Schweitzer über die Renaturierungsmaßnahme des Ellbachs. "Die ist zugleich auch eine Ausgleichsmaßnahme für die anstehende Bebauung durch Verbrauchermärkte in der Nachbarschaft", erklärt er. Der Abschnitt des Bachlaufs, der am Nachmittag im Rahmen der Exkursion in Augenschein genommen wurde, zeigte sich bereits nach nicht mal einem Jahr als naturnaher Lebensraum.

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