"Weil hier Leben ist"

Saarwellingen. Am Samstag war es schattig. Doch am Sonntag hatten die ersten Saarwellinger Künstlertage das sonnige Wetter, das sie brauchten

Saarwellingen. Am Samstag war es schattig. Doch am Sonntag hatten die ersten Saarwellinger Künstlertage das sonnige Wetter, das sie brauchten. Denn die rund 50 Künstler, teils in Gruppen organisiert, präsentierten ihre Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen unter freiem Himmel vor und hinter dem Saarwellinger Rathaus, das mit zahlreichen Fahnen der Kunstaktion von Schülern der Erweiterten Realschule (wie berichtetet) beflaggt war. Während der Künstlertage fand auch ein Sprayerworkshop unter Leitung von Nils Pollom statt. Die Gemeinde hatte dafür die Rückseiten zweier Häuser am Rathaushof bereitgestellt. Das farbenprächtige Ergebnis sorgte überwiegend für Anerkennung. Zur Eröffnung der Künstlertage, welche ihrerseits das Jubiläum der Partnerschaft zwischen Saarwellingen und Bourbon-Lancy umrahmten, stellte der Lebacher Künstler Richoff alias Richard Hoffmann seine im Stil der klassischen Moderne geschaffene Plastik "Europa und der Stier" aus. Sie zeigt, Dynamik und Anmut in Harmonie vereint, einen kraftstrotzenden, vorwärts drängenden Stier mit der zarten Europa auf dem Rücken, welche eine die 27 Mitgliedstaaten symbolisierende Banderole schwingt. Vor dem Rathaus zog die Esse, an der der lothringische Schmiedekünstler Louis Théobald arbeitete, neugierige Blicke an. "Die Leute bleiben stehen, weil hier Feuer und Leben sind und man sieht, wie mit Kraft gearbeitet wird", sagte Théobald.Andere Künstler gewährten quasi einen Einblick in ihr Atelier, mischten Farben, malten vor Zuschauern und beantworteten bereitwillig Fragen. "Wie lange ich schon male und wo man das lernen kann, wollten einige wissen", berichtete Agnes Fuchs (Lebach). "Die Leute wollen ganz genau wissen, wie man malt", ergänzte Carmen Schleich aus Saarwellingen. France Schieder, die mit einer Künstlergruppe aus Saargemünd vertreten war, war angetan: "Die Atmosphäre ist sehr nett. Die Leute, die kommen, sind nicht gleichgültig, sondern stellen Fragen. Und es ist sehr schön, dass man mit anderen Künstlern Kontakte knüpfen kann." Der Initiator Roland Schmitt und die Kulturmanagerin Cornelia Rohe sind zufrieden: "Es wird eine Nachbesprechung geben. Da werden wir uns austauschen, wie wir es beim nächsten Mal machen."

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