Tradition und Mega-Party beim Greesen-Umzug

Saarwellingen · Aus Saarwellingen wird Narrwellingen: Die Fastnachts-Hochburg ist für die "tollen Tage" bestens gewappnet. Mit dem Sturm der "Greesen" hat die "heiße Phase" des saarländischen Karnevals gestern begonnen.

 Schick mit Masken und Perücken: Die Saarwellinger Greesen. Foto: Rup

Schick mit Masken und Perücken: Die Saarwellinger Greesen. Foto: Rup

Foto: Rup

Abends war es endgültig um die Regentschaft von Bürgermeister Michael Philippi geschehen. Er musste den Rathaus-Schlüssel an das Prinzenpaar Thorsten II. und Marie I. abgeben. Nach dem großen Feuerwerk startete mit dem Greesen-Ball im Riesenfestzelt und in den Saarwellinger Kneipen eine einzige große Fastnachtsparty mit tausenden Besuchern. Höhepunkt ist dabei der große Umzug am Rosenmontag.

Der Wellinger "Greesentag" ist aber nicht nur "Nationalfeiertag" und Mega-Party, sondern Tradition pur. Dieser besondere Fastnachtsbrauch reicht fast 400 Jahre zurück: Die älteste urkundliche Erwähnung der Saarwellinger Fastnacht stammt von 1624. Seither wird der Brauch mit dem alten Maskentyp der Greesen von Generation zu Generation vererbt. Vom Wort "Grees" kommt übrigens der heutige Begriff "Greis". "Grees" ist also eine Großmutter. In früheren Zeiten griffen Mädchen gerne in Omas Klamottenkiste. Sie verstärkten diesen Eindruck noch durch entsprechende Masken. Aber Vorsicht: Nicht immer versteckt sich hinter der furchteinflößenden Maske ein junges Mädchen. Zuweilen lacht nach der Demaskierung auch mal ein bärtiges Männergesicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort