Spazierengehen in Fantasie-Bildern

Saarwellingen. Stan und Wurmal sind Freunde aus der Kinderzeit von Stefanie Webers Sohn. Gesehen hat sie keiner. Die Künstlerin hat sie gemalt. Auch die meisten anderen Gestalten ihrer Ausstellung im Alten Rathaus zu Saarwellingen kommen im gewöhnlichen Leben kaum vor - jedenfalls nicht so wie Leute, Tiere, Häuser sonst

 Stefanie Weber stellt Bilder mit sympathisch-fantastischen Wesen aus. Foto: Gerhard Alt

Stefanie Weber stellt Bilder mit sympathisch-fantastischen Wesen aus. Foto: Gerhard Alt

Saarwellingen. Stan und Wurmal sind Freunde aus der Kinderzeit von Stefanie Webers Sohn. Gesehen hat sie keiner. Die Künstlerin hat sie gemalt. Auch die meisten anderen Gestalten ihrer Ausstellung im Alten Rathaus zu Saarwellingen kommen im gewöhnlichen Leben kaum vor - jedenfalls nicht so wie Leute, Tiere, Häuser sonst. Bunte FantasieweltStefanie Weber gibt ihnen Wirklichkeit. Sie lässt Männchen mit spitzen Nasen als Kopffüßler durch eine bunte Fantasiewelt stampfen, mitunter im Stechschritt. Alle ihre Bilder kennzeichnet eine subtile Heiterkeit. Einmal gestattet sie sich augenzwinkernde Boshaftigkeit. Da zeigt sie einen Vierbeiner und einen komischen Vogel im Small Talk sich angrinsend. Gerade haben sie sich gegenseitig die Kinder aufgefressen. Diese sind (komplett verschluckt) in den Bäuchen zu sehen. Das ist auch typisch für Weber: Die Gestalten, die ihre Fantasie hervorbrachte, zeigt sie auch von innen. So gibt sie Antworten auf alte Kinderfragen wie: "Ist das Krokodil innen auch grün?" Stefanie Weber lädt ein: "In meinen Bildern kann man spazieren gehen." Die Farbe trägtTatsächlich gibt es da Treppen und Leitern zum Auf- und Absteigen, Häuser zum Besichtigen, Lichtungen zum Verschnaufen, Wege zum Schlendern, Gässchen zum Suchen und Labyrinthe zum Verirren. Da sind die Naturgesetze außer (Schwer-)Kraft gesetzt. Die Ordnung der Dinge wird aufgebrochen; es entstehen neue Muster. Sie entfalten eine ornamentale Wirkung. Die Farben übernehmen tragende Rollen. "Ich bin eigentlich ein Blau-Typ", gesteht Stefanie Weber, "Grün ist gar nicht so meine Farbe." Dabei beherrscht sie es vortrefflich, alle Nuancen von Grün bis zu den Übergängen ins Blau und Gelb ins Bild zu setzen. Für ihre Effekte verwendet Stefanie Weber die Gouache-Technik für ihre Monotypien. Sie trägt auf Bögen mehrere Farben auf, legt sie übereinander; da hinein wird eine Ölfarbenzeichnung quasi verkehrt herum gedrückt. Ähnlich hergestellt sind ihre Kunstbausteine - experimentelle Drucke auf Quadraten wie Kacheln, jeder ein Ausschnitt aus einem größeren Ganzen. Die Bausteine (ein Teil des Erlöses geht an die Elterninitiative krebskranker Kinder und den Demenz-Verein Saarlouis) lassen sich kombinieren, so dass immer wieder neue Kunstwerke entstehen - wie bei den Würfelpuzzles aus der Kinderzeit. Die Ausstellung ist bis 20. Dezember während der Öffnungszeiten des Bistros im Alten Rathaus geöffnet. Kontakt: Tel. (06838) 9007128 oder Stefanie Weber, Tel. (06834) 53551 oder (0178) 1587477.

 Stefanie Weber stellt Bilder mit sympathisch-fantastischen Wesen aus. Foto: Gerhard Alt

Stefanie Weber stellt Bilder mit sympathisch-fantastischen Wesen aus. Foto: Gerhard Alt

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