Schon 65 Liter Blut gespendet

Saarwellingen. 65 Liter Blut hat Dietmar Kammer in seinem Leben gespendet - so viel wie zehn Menschen zusammen in ihren Körpern haben. Sechseinhalb Eimer, das Fassungsvermögen eines großen Mörtelkübels. Insgesamt verbrachte der Saarwellinger dafür gut 24 Stunden auf der Liege. Viel mehr kann ein Mensch in seinem Alter auch nicht gespendet haben

 Blutspenden kann Menschen retten. Foto: dpa

Blutspenden kann Menschen retten. Foto: dpa

Saarwellingen. 65 Liter Blut hat Dietmar Kammer in seinem Leben gespendet - so viel wie zehn Menschen zusammen in ihren Körpern haben. Sechseinhalb Eimer, das Fassungsvermögen eines großen Mörtelkübels. Insgesamt verbrachte der Saarwellinger dafür gut 24 Stunden auf der Liege. Viel mehr kann ein Mensch in seinem Alter auch nicht gespendet haben. Zusammen mit 64 anderen Blutspendern aus ganz Deutschland wird er für sein Engagement heute beim neunten Weltblutspendertag in Berlin offiziell geehrt."Anderen Menschen zu helfen, steht an erster Stelle", sagt der 55-Jährige über sein ehrenamtliches Engagement, "aber Blutspenden ist auch Eigenschutz, denn jedes Mal wird ein Gesundheitscheck durchgeführt." Seit mehr als 30 Jahren ist Kammer Mitglied im Deutschen Roten Kreuz (DRK), bei Aktionen in seiner Gemeinde gehört er zu den Helfern.

1975 fing es an: "Damals habe ich von der Blutknappheit gehört. Kurz nach meinem 18. Geburtstag ging ich deshalb direkt zur Blutspende", erzählt er.

Damit der Körper den Blutverlust ausgleichen kann, müssen mindestens acht Wochen zwischen zwei Terminen liegen. "Als ich dann eine Einladung zur zweiten Spende bekam, dachte ich mir: 'Geh mal wieder hin'", erinnert sich Kammer. Seitdem spendet er regelmäßig - 130 Mal bis heute.

Die Blutspende bestimmt seinen Alltag. Vom DRK bekommt er eine Übersicht mit allen Terminen im Kreis Saarlouis. "Wenn ich meinen Dienstplan bekomme, überlege ich, wann und wo ich spenden gehen kann", sagt er. Mehr als 70 Tage liegen nie dazwischen. "Wenn es draußen kälter wird und eine Blutspende ansteht, gehe ich nicht mehr schwimmen, um nicht krank zu werden", erzählt er und lacht dabei. Auch Alkohol ist ein paar Tage vor der Spende tabu.

Durch die straffe Planung - und die Konsequenz bei der Umsetzung - ist es Kammer gelungen, diese hohe Anzahl an Blutspenden sehr schnell zu erreichen. Als er zuletzt in Bous für die 125. Spende ausgezeichnet wurde, hörte er, wie sich zwei der Anwesenden vor der Überreichung der Urkunde unterhielten: "Die wollten wissen, wer diese Urkunde bekommt und haben im Raum nach jemandem gesucht, der deutlich älter ist." Natürlich hat Kammer seine nächste Blutspende bereits geplant: "Die ist am 5. Juli in Dörsdorf."

Hintergrund

 Dietmar Kammer wird in Berlin geehrt. Foto: Sascha Schmidt

Dietmar Kammer wird in Berlin geehrt. Foto: Sascha Schmidt

 Blutspenden kann Menschen retten. Foto: dpa

Blutspenden kann Menschen retten. Foto: dpa

 Dietmar Kammer wird in Berlin geehrt. Foto: Sascha Schmidt

Dietmar Kammer wird in Berlin geehrt. Foto: Sascha Schmidt

Der Weltblutspendertag macht am 14. Juni auf die Bedeutung der Blutspende und das soziale Engagement der Blutspender aufmerksam. Ins Leben gerufen wurde er 2004 von der Weltgesundheitsorganisation und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften. Daneben beteiligen sich auch die Internationale Gesellschaft für Transfusionsmedizin und die Internationale Föderation der Blutspendeorganisationen an den weltweiten Aktionen. ssch

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