Briefmarken „Das ist spannend wie ein Krimi“

Saarwellingen · Briefmarken, alte Ansichtskarten und ein Sonderstempel: All das gab es in der Saarwellinger Festhalle.

 Sammelrahmen mit rund 20 Themengruppen zeigte die Ausstellung im Saarwellinger Festsaal.

Sammelrahmen mit rund 20 Themengruppen zeigte die Ausstellung im Saarwellinger Festsaal.

Foto: Johannes A. Bodwing

Briefmarken in Silber, Gold und Seide gehörten ebenso zu den Raritäten wie seltene Marken von Ende des 19. Jahrhunderts. Die große Ausstellung der „Briefmarkensammler – Verein Lebach“ zeigte Historisches und wenig Bekanntes in der Festhalle Saarwellingen. Es war die erste Ausstellung dieser Art seit mehr als 30 Jahren. Zwei Tage lang hatten Freunde der Philatelie Gelegenheit, in den Sammelrahmen fundiert aufbereitete Themen zu bestaunen. Das ging von Elektrizität rund ums Haus, über Luft-, Schiffs- und Eisenbahnpost bis zu Leuchttürmen, europäischen Königshäusern und farbenprächtigen Marken. Hinzu kam eine Sonderschau mit „Saarwellingen in alten Ansichten“.

Die Veranstaltung plus Tauschtag und Sonderstempel am Sonntag erfolgte gemeinsam mit den Briefmarkenfreunden aus Schiffweiler und im Auftrag des Landesverbandes der Briefmarkensammler des Saarlandes e.V. „Mit dem Albensammeln fängt das an“, sagte Jürgen Priebe, Vorsitzender des Briefmarkensammlervereins Lebach sowie des Landesverbandes der Briefmarkensammler des Saarlandes. In späteren Zeiten merkt man aber, „dass man nicht alles sammeln kann, dann spezialisiert man sich“. Bei Priebe sah das auf den ersten Blick gar nicht einmal so spektakulär aus. Ältlich wirkende Briefmarken in recht unscheinbaren Violettfarben hingen in seinen Sammelrahmen. „Die erste 2-Mark-Marke des Deutschen Reiches von 1870 in ihren Varietäten“, erklärte er dann. Mit diesen Exponaten hatte er 2014 bei der Weltausstellung der Philatelisten im südkoreanischen Seoul 85 Punkte erreicht und somit „Large Vermeil“. Das ist die Stufe direkt unter Gold und fünf Punkte über dem allerhöchsten Silber-Rang.

Die 20 Themengruppen der Saarwellinger Ausstellung enthielten nicht nur ansprechende Marken, sondern auch wesentliche Informationen dazu. „Per Post konnte man damals Geld verschicken“, erläuterte Jürgen Priebe vor einem Rahmen. Breite Kuverts hingen dort, und einer mit dem Aufdruck: „Inliegend Mark: 100 000.“ Das sei offiziell eigentlich die größtmögliche Summe gewesen, wusste Priebe. Aber es gab auch Kuverts mit einem Inhalt von mehr als 100 000 Mark. Womöglich wenn jemand entsprechende Beziehungen hatte. „Das ist spannend wie ein Krimi“, sagte Priebe über das Eintauchen in die Geschichte und Wege von Briefmarken.

 Ansichtskarten aus einem Zeitraum von rund 50 Jahren waren bei der Ausstellung in Saarwellingen zu sehen.

Ansichtskarten aus einem Zeitraum von rund 50 Jahren waren bei der Ausstellung in Saarwellingen zu sehen.

Foto: Johannes A. Bodwing

Eine kleine Würdigung des Ausstellungsortes stellten Ansichtskarten von Saarwellingen dar. Sie zeigten Straßen und Schlossplatz in einem Zeitraum von etwa fünf Jahrzehnten.

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