Profanierung Kirche wird zu weltlichem Gebäude

Saarwellingen · An diesem Sonntag vollzieht Weihbischof Robert Brahm die Profanierung von St. Pius Saarwellingen.

 Die Kirche St. Pius in Saarwellingen mit eigenständigem Glockenturm: Sie wird nach der Rücknahme der Kirchenweihe abgerissen.

Die Kirche St. Pius in Saarwellingen mit eigenständigem Glockenturm: Sie wird nach der Rücknahme der Kirchenweihe abgerissen.

Foto: Johannes A. Bodwing

Die Gläubigen in Saarwellingen haben durch Abwesenheit entschieden. Der beständige Mangel an Kirchenbesuchern führt am kommenden Sonntag, 13. Oktober, zur Rücknahme der Kirchenweihe (Profanierung) von St. Pius. Sie wird somit zu einem weltlichen Gebäude, Saarwellingen hat dann nur noch eine Pfarrkirche.

Erst vor 60 Jahren war der Grundstein zu St. Pius an der Bahnhofstraße gelegt worden. Diese Kirche entstand infolge des neuen Wohnviertels, das in der Nachkriegszeit in Richtung Primstal entstanden war. Dessen Bewohner gründeten 1957 einen Kirchenbauverein. Als Patron der Kirche wurde Papst Pius X gewählt. 1992 erfolgte eine grundlegende Restaurierung des Innenraumes, 2002 wurde er erneut umgestaltet.

Das Bistum Trier hatte die Pfarrei und Kirchengemeinde St. Pius zum 1. September 2007 aufgelöst. Von da an gehörte St. Pius zur neu gebildeten Pfarrei und Kirchengemeinde St. Blasius und Martinus.

Die Kirche aufzugeben, war ein Prozess über mehrere Jahre hinweg. Schon 2014/15 diskutierten Verwaltungsrat und Pfarrgemeinderat über eine Schließung der Kirche. Eine Gelegenheit bot sich später, als die Lebenshilfe im Landkreis Saarlouis passende Flächen suchte. Im Juni informierte Pfarrer Bernd Seibel mit dem Verwaltungs- und Pfarrgemeinderat sowie der Lebenshilfe Kreis Saarlouis über die künftige Entwicklung des Kirchenstandortes. Dies beinhaltet den Abriss des Kirchengebäudes mit anschließendem Neubau eines inklusiven Kindergartens durch die Lebenshilfe. Das Pfarrhaus werde entkernt und im Innern neu aufgebaut, hieß es im Juni. Laut Pfarrer Seibel will die Lebenshilfe dort eine Wohngruppe unterbringen.

Am Sonntag, 13. Oktober, 10 Uhr, führt Weihbischof Robert Brahm im Rahmen eines letzten Gottesdienstes in St. Pius die Profanierung durch. Für die würdige Gestaltung sorgt unter anderen der Kirchenchor St. Blasius.

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