Reiter und Pferde lösen knifflige Aufgaben

Saarwellingen · Am Reitgelände Auf der Höh sind die Reiterspiele Kult – sie stehen am Ende eines Sternritts. Mit 342 Teilnehmern steht man bereits im Guinness-Buch.

 Bei den Reiterspielen, hier Kira Philipp mit „Floride“, galt es jede Menge Aufgaben zu erledigen. Fotos: Carolin Merkel

Bei den Reiterspielen, hier Kira Philipp mit „Floride“, galt es jede Menge Aufgaben zu erledigen. Fotos: Carolin Merkel

Den Rückwärtsgang einlegen, Wäsche auf- und abhängen, durch einen Vorhang aus Schwimmnudeln gehen und sogar geduldig warten, während die Reiterin mit einem Plüschbären im Schubkarren eine Runde dreht - all das mussten die Pferde, die an den Reiterspielen auf dem Reitgelände Auf der Höh in Saarwellingen am Sonntag teilnehmen wollten, meistern. Wobei, eins gleich vorweg, keiner der Vierbeiner musste irgendwelche Hindernisse überwinden oder Aufgaben erfüllen. Drei Versuche gab es an jeder der Stationen, dann forderte Marie Meier Ross und Reiter auf, zur nächsten Aufgabe zu reiten.

Meier hatte am Sonntagnachmittag die Moderation der Reiterspiele übernommen und appellierte immer wieder an die Reiter, ihre Pferde zu loben. Einen großen Eimer Wasser, dazu frisches Gras, gab es nach dem Ritt durch das Gelände für die Stute "Floride". Sie war zusammen mit ihrer Reiterin Kira Philipp, 16 Jahre alt, aus Köllerbach nach Saarwellingen gekommen. Denn, auch das gehört seit vielen Jahren beim Wettbewerb für die Freizeitreiter dazu, wer hier antritt, sollte den Weg per Pferd zurückgelegt haben.

Trotz schlechter Witterung konnte Turnierleiter Siggi Alt am Nachmittag 85 Starter verzeichnen, bei schönem Wetter, sagte er, waren es in den vergangenen Jahren schon mal doppelt so viele.

Seit inzwischen 37 Jahren bietet der Reit- und Fahrverein Saarwellingen diesen Sternritt an, genauso lange ist Norbert Keusch Vorsitzender des Vereins. "Wir haben damals im Vorstand überlegt, welche Veranstaltung wir für Freizeitreiter anbieten können und kamen auf die Idee, einen Sternritt zu veranstalten", erzählte er. Die weiteste Anreise, erinnerte er sich, verzeichnete der Verein in den 1980er Jahren, als einige Reiterinnen über mehrere Tage von Stuttgart auf das Reitgelände nach Saarwellingen gekommen sind.

Mit der Teilnehmerzahl am Sonntag war Keusch ebenfalls zufrieden, auch wenn hier, wie er erklärte, Luft nach oben ist. "Im Jahr 2000 schafften wir mit 342 Reitern sogar einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde", erzählte der Vorsitzende. Das soll, wenn es nach den Wünschen der Vorstandsmitglieder geht, im Jahr 2220 erneut angestrebt werden.

Vielleicht ist dann neben Kira, die sichtlich zufrieden mit der Leistung ihres Pferdes war, auch die 17-jährige Lisa Maas aus Saarwelligen wieder dabei. Am Sonntag war sie nicht ganz zufrieden mit der Leistung von "Odin". "Er ist mein Berittpferd, ich habe ihn noch nicht lange und weiß auch nicht, was er früher erlebt hat", erzählte sie. Viele Hindernisse nahm "Odin" mit Bravour, doch als Lisa sich mit dem Schubkarren auf den Weg machte, nutzte er die Gunst der Stunde und nahm Reißaus.

 Auch Lisa Maas stellte sich den Reiterspielen mit ihrem „Odin“.

Auch Lisa Maas stellte sich den Reiterspielen mit ihrem „Odin“.

Für beide kein Beinbruch, sondern einfach eine gute Übungsstunde. Schließlich galt bei den Reiterspielen die Devise: "Dabei sein ist alles". Dazu gehörte auch, wie Vorsitzender Keusch erklärte, dass bereits seit dem zweiten Sternritt jeder Teilnehmer kostenlos einen Anstecker bekommt. "Für viele Teilnehmer haben die längst Sammlerwert", verriet er.

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