Rat ringt um Neubau

Saarwellingen. Gut zwei Dutzend Einwohner von Saarwellingen haben die letzte Sitzung des Gemeinderates für dieses Jahr besucht: Die meisten von ihnen waren Feuerwehrleute. Denn der Rat entschied über den Standort für ein neues Feuerwehrgerätehaus. Die Ratsmitglieder waren sich bis zum Ende uneinig und hatten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht

 Dieses Saarwellinger Feuerwehrgerätehaus ist bald Geschichte. Am Freitagabend hat der Gemeinderat beschlossen, in der Schloßstraße ein neues Haus bauen zu lassen. Foto: Thomas Seeber

Dieses Saarwellinger Feuerwehrgerätehaus ist bald Geschichte. Am Freitagabend hat der Gemeinderat beschlossen, in der Schloßstraße ein neues Haus bauen zu lassen. Foto: Thomas Seeber

Saarwellingen. Gut zwei Dutzend Einwohner von Saarwellingen haben die letzte Sitzung des Gemeinderates für dieses Jahr besucht: Die meisten von ihnen waren Feuerwehrleute. Denn der Rat entschied über den Standort für ein neues Feuerwehrgerätehaus. Die Ratsmitglieder waren sich bis zum Ende uneinig und hatten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Mit vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen fiel die Wahl auf das Gelände der Anwesen Nummer 31 und 33 in der Schloßstraße. Die Grünanlage neben Hausnummer 31 wird ebenfalls teilweise bebaut.

Hatte es schon im Vorfeld viele Diskussionen gegeben, so waren diese auch am Freitagabend nicht beendet. Denn der Standort des Neubaus hat weitreichende Folgen. Bürgermeister Michael Philippi verdeutlichte die Wichtigkeit: "Vom Standort hängen die Gestaltung der Ortsmitte und der Neubau der Festhalle ab." Während zum Beispiel Peter Freichel (SPD) die getroffene Ratsentscheidung für richtig hält, "weil die Schloßstraße eine Hauptstraße ist und der Bau das Ortsbild bereichert", stimmte Wolfgang Trapp (Linke) für den Standort Engelstraße. Den soll auch die Feuerwehr favorisiert haben.

Die Fraktionsmitglieder der Freien Wählergemeinschaft (FWG) waren unterschiedlicher Meinung: Der Fraktionsvorsitzende Rainer Altmeyer sprach sich für die Schloßstraße aus, sein Fraktionskollege Hubert Masloh sieht in erster Linie "ein finanzielles Abenteuer", weil der zweite Schritt vor dem ersten gemacht werde. Er befürchtet, dass der Standort die grob geschätzten Kosten von drei Millionen Euro maßgeblich erhöhen wird. "Schon jetzt zeigt sich, dass der Standort Schloßstraße 150 000 Euro teurer ist als die Engelstraße." Aber die Mehrheit des Rates sieht das neue Feuerwehrgerätehaus dort, in der Nebenstraße, versteckt, und entschied anders. Bürgermeister Philippi reagierte entschieden: "Wir werden nie unsere bisherigen finanziellen Grundsätze über Bord werfen, das möchte ich zurückweisen." Die Feuerwehrleute lauschten der Entscheidung des Rates still, auch auf SZ-Nachfrage äußerte sich keiner dazu.

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