Mit einem halben Jahr Bauzeit ab jetzt gehen die Bauherren ambitioniert ans Werk. Das stellt Landrat Patrik Lauer bei der Grundsteinlegung für die Kita Kinderland II auf dem Campus Nobel in Saarwellingen fest. Bereits im Dezember sollen die ersten Gruppenräume fertig sein, der offizielle Einzug ist für Januar 2014 festgelegt (wir berichteten).

Die Kinderland gGmbH, eine Tochtergesellschaft des Kreises Saarlouis, prägt das pädagogische Konzept des Erweiterungsbaus mit unternehmensfreundlichen Betreuungszeiten: "Wir haben ein Alleinstellungsmerkmal im Saarland", sagt Geschäftsführer Ralf Weber. "Wir bieten ein bedarfsorientiertes Betreuungsangebot für Eltern und Kinder an." Das bedeutet Öffnungszeiten von 5 bis 22.30 Uhr - ähnlich wie in Kinderland I. "Die Zeiten werden nun bei Bedarf erweitert, und das jetzt an sechs Tagen in der Woche." Kürzlich sei deshalb ein Team aus Berlin zu Besuch gewesen sei. Weber: "Vergleichbare Einrichtungen bundesweit sind anders finanziert."

Hier werden 2,6 Millionen Euro verbaut - gezahlt von Bund, Land, Kreis und Kommune. "Für ein Projekt dieser Größenordnung ist das wenig. Wir sind Vorbild im Umgang mit Steuergeld", sagt Weber.

Der Neubau wird 1050 Quadratmeter groß, das Grundstück neben Kinderland I misst insgesamt 3100 Quadratmeter. Wie schon der erste Bau entsteht Kinderland II in ökologischer Holzbauweise. Regenwassernutzung sowie Photovoltaik für die Flach- und Pultdächer des Gebäudes sind vorgesehen. "Das Gebäude wird schadstofffrei sein, und das zertifiziert", verspricht Weber.

"Die Möbel sind schon bestellt, jetzt fehlt nur noch das Gebäude", so stachelt Lauer den anwesenden Architekten und den Vertreter der Baufirma bei der Grundsteinlegung an. Bei dieser unterschreiben alle Anwesenden auf einem Plakat, das der fünfjährige Ronni, ein Kind aus dem Kinderland I, in einem vorbereitenden Bodenrohr versenkt - zusammen mit der aktuellen Ausgabe der Saarbrücker Zeitung. "Die Möbel fertigt ein ortsansässiger Schreiner. Bei allem beauftragen wir primär ortsansässige Firmen. Das zeigt, dass das Projekt auch die kommunale Wirtschaft fördert", sagt Weber zur SZ.

Die geplanten neuen 90 Betreuungsplätze für Kinder ab acht Wochen bis zur Einschulung sind aufgeteilt in 40 Krippenplätze (in vier Gruppen) und 50 Ganztagsplätze (in zwei Gruppen). Bis zur Hälfte der Plätze können Kinder aus der Gemeinde Saarwellingen nutzen. Eine Krippengruppe haben die nahegelegenen Ford-Werke reserviert. Die Betreuung übernehmen deutsche und französische Muttersprachlerinnen.

Da Eltern den Bedarf eines Platzes im Kinderland nachweisen müssten, zeige das: "Der Bedarf ist da." Weber betont die schnelle Reaktion der Kinderland gGmbH darauf: "Am 31. Januar beschloss man in der Aufsichtsratssitzung, die Planung anzugehen. Bis zum Januar 2014 haben wir in weniger als elf Monaten Planung, Bau und Eröffnung geschafft."