Mit Sicherheit Badespaß

Saarwellingen · Im Meer schwimmen, im See tauchen, im Pool plantschen: All das bereitet Kindern in den Ferien viel Spaß. Doch sie müssen sicher schwimmen können. Das übten 29 Schüler jetzt in einem Saarwellinger Pilotprojekt.

 Die Schüler der Klassen 5 bis 7 der Schule an der Waldwies in Saarwellingen lernten Sicherheit im Wasser. Foto: Carolin Merkel

Die Schüler der Klassen 5 bis 7 der Schule an der Waldwies in Saarwellingen lernten Sicherheit im Wasser. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

"Sicher in die Sommerferien" - unter diesem Motto hatte Desiree Ollinger, Lehrerin an der Schule an der Waldwies in Saarwellingen vor Beginn der Ferien ein Pilotprojekt gestartet. Mit 29 Jungen und Mädchen der Klassen fünf bis sieben hatte sie das Klassenzimmer mit dem Saarwellinger Freibad getauscht. Und wenn auch beim Besuch der Gruppe die Temperaturen eher verhalten waren, so planschten, tobten und schwammen die Schüler um die Wette.

"Wir waren bei einem Schulausflug zum Schwimmen. Da ist mir aufgefallen, dass es Kinder gibt, die nicht so sicher schwimmen können", erzählt Ollinger. Ihr eigenes Erleben, aber auch der kürzlich erschienene Bericht von gleich drei Flüchtlingskindern, die in einem Löschteich ertrunken sind, hat sie zu dem Projekt inspiriert.

Mit im Boot war war Holger Fritz vom DLRG in Saarwellingen , seit mehr als 20 Jahren leitet er Schwimmkurse. "Es ist ganz wichtig, dass die Kinder schwimmen lernen, das kann Leben retten", erklärte er.

Einige der Jungen und Mädchen , darunter etwa die Hälfte Flüchtlingskinder, erzählte er, konnten am ersten Tag gar nicht schwimmen. Also ging es erst einmal zur Wassergewöhnung. Mit gemeinsam gefasstem Mut wurde schließlich sogar der Kopf unter Wasser getaucht.

"Wir hatten einige Schüler dabei, die haben das Seepferdchen, waren aber dennoch sehr unsicher", sagt Ollinger. Also gab es Intensivtraining von Fritz. Bereits am Dienstagmittag konnte er dann sieben Seepferdchen und zehn Jugend-Schwimmabzeichen in Bronze, fünf in Silber und einmal sogar in Gold vergeben. "Ich bin mir fast sicher, bis zum Projektende haben alle das Seepferdchen und können sicher in die Ferien starten", sagte er.

Für Sina, 13 Jahre, und den ein Jahr älteren Sehat ist es bis dahin noch ein längerer Weg, aktuell brauchen sie noch Schwimmhilfen.

"Ich denke, bei mir sind es die Beine, die ich noch trainieren muss", sagt Sina. Sehat hat, wie er bekennt, einfach ein bisschen Angst vorm Wasser. Die wird er, sind sich Ollinger und Fritz sicher, sehr schnell verlieren. "Für viele Kinder ist es, wenn sie die erste Bahn geschafft haben, wie ein Motivationsschub. Dann löst sich der Knoten, und sie werden schnell sichere Schwimmer", erzählt der Rettungsschwimmer.

"Ich habe bei Holger Fritz offenen Türen eingerannt, wir sind beide absolut begeistert von dem Erfolg, und ich hoffe sehr, dass wir dieses Projekt im kommenden Jahr gerade für unsere neuen Fünferklassen erneut anbieten können", sagte Desiree Ollinger.

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