Neujahrsempfang Manfred Schwinn hat 2018 viel vor

Saarwellingen · Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Saarwellingen spricht der Bürgermeister über seine Ziele. Heiko Maas lobt derweil das Engagement saarländischer Vereine.

 Bürgermeister Manfred Schwinn stößt nach dem offiziellen Teil mit seiner Frau Andrea Baumann-Schwinn auf das neue Jahr an.

Bürgermeister Manfred Schwinn stößt nach dem offiziellen Teil mit seiner Frau Andrea Baumann-Schwinn auf das neue Jahr an.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Die lange Warteschlange, in der sich die Besucher einreihen und auf den Händedruck des Bürgermeisters warten, die suchen die Gäste beim Neujahrsempfang in der Gemeinde Saarwellingen vergebens. Wer die Festhalle betritt, sucht sich einen Sitzplatz und kommt mit dem Nachbarn ins Gespräch.

Auffallend viele Bürger der Gemeinde füllten am Samstagabend die Halle, darunter auch der geschäftsführende Bundesjustizminister Heiko Maas. Ihm war ein Platz in der ersten Reihe garantiert und auch das Mikrofon überließ Manfred Schwinn, seit 15 Monaten im Amt, nach seiner Ansprache gerne seinem Parteikollegen.

Doch zunächst hatte die Musik das Wort. Mit dem Jugendorchester des Musikvereins Harmonie Saarwellingen unter der Leitung von Philipp Mißler hatte die Kulturmanagerin Cornelia Rohe einen wahren Glücksgriff getan. Denn als das junge Orchester nach seinen insgesamt fünf Stücken einpacken wollte, forderten die Gäste mit frenetischem Beifall und stehenden Ovationen eine Zugabe. „Wir haben gedacht, bei einem solch offiziellen Anlass würde keine Zugabe gefordert, also haben wir die Noten hinter der Bühne gelassen“, erklärte Mißler und ließ seinen Nachwuchs flugs noch einmal das letzte Stück spielen.

Anerkennung gab es für die Musiker auch von Heiko Maas. Er lobte das Engagement in den saarländischen Vereinen, den Zusammenhalt, der für seine Heimat stehe. Kritisch zeigte er sich gegenüber der Digitalisierung, die ihm manchmal ein bisschen zu schnell gehe. „Ich will nicht in einer Welt leben, in der man nur noch Facebook-Freunde hat“, erklärte er. Großes Lob gab es von Heiko Maas für die vielen Baumaßnahmen, die Bürgermeister Schwinn aufgezählt hatte. „Das ist eine ganze Menge, das hört man längst nicht in allen Kommunen“, betonte er.

Manfred Schwinn, der erklärte, dass er als Bürgermeister angekommen sei, hat im Jahr 2018 eine Menge vor, und dies, wie er betonte, in allen drei Ortsteilen. In Saarwellingen sei vor allem das Einkaufszentrum in der Breitwiese zukunftsweisend, aber auch die Erweiterung der FGTS an der Grundschule und die Einweihung des Feuerwehrgerätehauses seien wichtige Maßnahmen für die Zukunft.

In Reisbach stehen ein neuer Staukanal im Bereich des Festplatzes, Schulhof und Gebäude der Grundschule sowie die Lohwieshalle auf der Agenda. Viel Geld in die Hand nehmen wird die Gemeinde auch in Schwarzenholz. Hier sollen schon bald die Arbeiten zum Umbau der Verwaltungsnebenstelle zu einem Dorfgemeinschaftshaus anrollen. Eine gute Entscheidung sei auch gewesen, die ehemalige Grundschule nicht zu verkaufen. Dort soll nach umfangreicher Untersuchung des bisherigen Standorts eine neue Kindertagesstätte St. Elisabeth entstehen. „Sie sehen, in Saarwellingen tut sich was. Doch sicher fragen Sie sich, wann sagt er endlich was über die Festhalle“, scherzte Schwinn.

Und er sagte doch so einiges zu den weiteren Schritten nach dem Beschluss des Gemeinderates, ein Ideenvergabeverfahren zu initiieren. „Wenn es eine Planung und eine Kostenermittlung gibt, dann erstellen wir auch einen seriösen Zeitplan. Der Bau darf auf keinen Fall ein Fiasko werden“, erklärte Schwinn.

Das Jugendorchester des MV Harmonie Saarwellingen erhielt beim Neujahrsempfang stehende Ovationen.

Das Jugendorchester des MV Harmonie Saarwellingen erhielt beim Neujahrsempfang stehende Ovationen.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Dass die Halle durchaus noch vor dem Berliner Flughafen fertiggestellt sein könnte, davon geht Heiko Maas aus. Er hatte ein Versprechen für die Saarwellinger Bevölkerung mitgebacht. „Ich werde meinen Teil dazu beitragen, dass es eine neue Bundesregierung gibt. Die Aufgaben können nicht mehr lange liegen bleiben“, erklärte er auch im Hinblick auf die politische Weltlage. „Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Europa“, betonte Maas mit Blick auf die vielen Krisenherde in der Welt, aber auch auf das Gebaren des US-Präsidenten Donald Trump.

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