"Im Umgang mit behinderten Menschen gibt es immer noch Berührungsängste", bedauert Roland Steinmetz, erster Vorsitzender der Lebenshilfe . Deshalb will der Verein anlässlich seines 50-jährigen Bestehens auf die Bedeutung der Behindertenarbeit aufmerksam machen.

Beim Sommerfest, das die Lebenshilfe am Sonntag in Saarwellingen gefeiert hat, war von Berührungsängsten allerdings nichts zu merken: Hier spielten, tanzten und lachten behinderte und nichtbehinderte Kinder und Erwachsene gemeinsam im und um das Erich-Pohl-Haus. Zum Jubiläum ergänzte ein Tag der offenen Tür die Feier.

Eine, die schon seit der Gründung mit der Lebenshilfe zu tun hat, ist Silvia Mellinger. "Die Lebenshilfe ist für uns ein Stück Heimat ", sagt die 80-Jährige, deren Tochter 1972 in die Tagesförderung kam und 2008 in eine Wohngruppe wechselte. Vom diesjährigen Sommerfest ist sie begeistert: "Es ist super und es sind sehr viele Leute da."

Zum ersten Mal beim Sommerfest ist Amal Ahmad aus Roden mit ihren drei Kindern. Während die dreijährige Rayan, die vierjährige Samaher und der fünfjährige Abbass basteln, erzählt sie: "Zwei meiner Kinder sind in der Frühförderung. Sie haben von den Erziehern von dem Sommerfest erzählt bekommen - und die Kinder haben hier Spaß. Das ist das Wichtigste."

Neben dem Sommerfest bot die Lebenshilfe am Sonntag die Möglichkeit, die Einrichtungen in Saarwellingen kennenzulernen. Bei Spiel-, Bewegungs- und Bastelangeboten konnten die Besucher einen Einblick in die Arbeit der Früh- und Tagesförderungsstätte erhalten. "Darauf wollen wir aufmerksam machen", erklärt Steinmetz, "denn die Arbeit der Mitarbeiter ist sehr wichtig." Insgesamt sind 220 Menschen bei der Lebenshilfe in Saarlouis beschäftigt, dazu kommen zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Beim Sommerfest unterstützen beispielsweise der Lions Club, die Pfarrgemeinde Steinrausch und die Fußballmannschaft des Amtsgerichts Saarlouis.