Lebenshilfe Lebenshilfe baut Krippe für den Kreis

Saarwellingen · Die Planungen für eine neue Einrichtung der Lebenshilfe im Kreis sind abgeschlossen. Die Finanzierung steht, der Bauantrag ist eingereicht. Geht es nach den Verantwortlichen, ist dieses Jahr noch Spatenstich in Saarwellingen.

 Der Lebenshilfe-Vorsitzende Roland Steinmetz (links) und Geschäftsführer Uwe Nisius über den Plänen für die inklusive Krippe in Saarwellingen.

Der Lebenshilfe-Vorsitzende Roland Steinmetz (links) und Geschäftsführer Uwe Nisius über den Plänen für die inklusive Krippe in Saarwellingen.

Foto: Oliver Spettel

Die Unterlagen für den Bau einer inklusiven Krippe der Lebenshilfe in Saarwellingen füllen mehrere Ordner. Geschäftsführer Uwe Nisius und der Vorsitzende Roland Steinmetz sitzen über Pläne gebeugt am Tisch.

In der neuen Einrichtung sollen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam bis zum Kindergartenalter betreut werden. Roland Steinmetz erklärt den Hintergrund. „Der gesetzliche Anspruch auf einen Krippenplatz gilt auch für Kinder mit Behinderung.“ Allerdings könne kaum eine Gemeinde diese Plätze zur Verfügung stellen. „Es braucht entsprechende Räume und dafür ausgebildetes Personal“, betont Uwe Nisius.

Die Lebenshilfe Kreisvereinigung Saarlouis hat bereits Erfahrung in der gemeinsamen Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung. Als Einrichtungsträger mit Sitz in Saarwellingen verfügt sie über ein freies Grundstück in der Bahnhofstraße zwischen dem Erich-Pohl-Haus und dem Kindergarten St. Pius. Hier soll sie hin, die neue Krippe. Ein eingeschossiger, barrierefreier Bau mit rund 950 Quadratmetern und einem Innenhof. Vier paritätisch besetzte Gruppen zu je acht Kindern sollen hier einmal betreut werden. Neben den Gruppenzimmern gibt es Förderräume und einen großen Mehrzweckraum.

„Wir wollen hier eine umfassende Förderung und Begleitung der kindlichen Entwicklung leisten“, beschreibt Nisius das Ziel. Das beinhalte auch eine frühe und umfassende Diagnostik sowie eine dadurch ermöglichte frühe Förderung. Diese frühe Förderung ist Kernüberzeugung der Lebenshilfe, wie Steinmetz betont. „Nur wenn mit der Förderung so früh wie möglich begonnen wird, sind die größten Erfolge zu erwarten“, sagt er.

Da Kinder mit Behinderung eine intensivere Betreuung benötigen, werden mehr Mitarbeiter im Einsatz sein als im Regelkindergarten. „Davon profitieren natürlich auch die Kinder ohne Behinderung, die unsere Einrichtung besuchen werden“, betont Steinmetz.

Bis zum Bauantrag war es ein weiter Weg. Die ersten Planungen hatten 2010 begonnen – Kostenermittlung inklusive. Dass es am Ende doch etwas länger gedauert hat, lag vor allem an einer geänderten Förderkulisse des Bundes. Notwendig sind nach aktuellem Stand 2 224 000 Euro. Geld, das aus verschiedenen Töpfen kommt. Bei der Finanzierung sind alle Kreisgemeinden, der Landkreis, Bildungs- und Sozialministerium und die Aktion Mensch im Boot. Dazu kommen Eigenmittel der Lebenshilfe und ein gesonderter Anteil der Gemeinde Saarwellingen, weil durch die Einrichtung mehr gesetzlich geforderte Betreuungsplätze in der Gemeinde entstehen.

„Ohne Unterstützung von Partnern geht so etwas nicht“, betont Steinmetz. Beide sind, wie sie sagen, mehr als dankbar, dass alle Geldgeber ihre Finanzierungszusagen über den Planungszeitraum aufrechterhalten haben. „Wir hatten immer eine tolle Unterstützung von allen Entscheidungsträgern, egal ob auf kommunaler oder Landesebene“, ergänzt Nisius.

 So soll die neue Krippe der Lebenshilfe in Saarwellingen aussehen. Das Gebäude hat einen rechteckigen Grundriss und wird über zwei in Längsrichtung verlaufende Flure erschlossen. Jeweils zwei Gruppenräume sind an den Längsseiten angeordnet. Hier ein Blick auf die Front. 

So soll die neue Krippe der Lebenshilfe in Saarwellingen aussehen. Das Gebäude hat einen rechteckigen Grundriss und wird über zwei in Längsrichtung verlaufende Flure erschlossen. Jeweils zwei Gruppenräume sind an den Längsseiten angeordnet. Hier ein Blick auf die Front. 

Foto: Alexander Schwehm

Jetzt warten alle gespannt auf die Baugenehmigung. „Die Ausschreibungsunterlagen für einen Generalunternehmer liegen bereit“, erzählt Steinmetz. Bis Ende 2018 müssen sie fertig sein – es dürfte „gerne aber auch schon für den Herbst“ klappen, da sind sich die beiden Verantwortlichen sofort einig. Dann wollen sie sich in der neuen inklusiven Krippe um die Kinder kümmern. Die dicken Ordner mit den Planungsunterlagen dürfen spätestens dann wohl in den Schrank.

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