Kreis Saarlouis. Gerade ist es der Truppe um Wolfgang Thiry gelungen, Holzträger mit jeweils einem Gewicht von einer halben Tonne hinab in die Mühlenbachschlucht zu schaffen, wo sie für den geplanten Saarwellinger Premiumwanderweg verarbeitet werden. Thiry, der das Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt des Landkreises Saarlouis (wir berichteten) leitet, sagt: "Nachdem die Holzträger so nah wie möglich am Arbeitsplatz im Wald abgeladen waren, haben die Männer sie über Rollen über eine Wiese gebracht, dann brachten sie sie wie beim Pyramidenbau über Rollen an die Schlucht."Beim Pyramidenbau ging's auf-, in Saarwellingen abwärts: durch eine extra in den Wald geschlagene Schneise hinab zum Mühlenbach. Alles passiert in Handarbeit, weil kein Fahrzeug heranfahren kann.Seit April arbeitet Thirys Truppe auf Kosten der Landkreisverwaltung am Premiumwanderweg der Gemeinde Saarwellingen. Die Baustelle ist einen Kilometer lang, etwa ein Jahr Bauzeit ist laut Thiry vorgesehen. Thiry: "Es sind immer zehn Leute von der Arge im Trupp, meistens sehr gute, handwerklich begabte Leute." Jeder sei immer zirka ein halbes Jahr dabei, dann bekomme ein anderer Hartz-IV-Empfänger die Chance, sich 1,50 Euro pro Stunde dazu zu verdienen. Diesen Lohn zahle der Landkreis, der extra für dieses Projekt die BQ-(Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft) gegründet habe. Thiry: "Unter dem Vorarbeiter Klaus Fries arbeitet der Trupp oft an Parallelbaustellen, meist im Premiumwegebau, aber auch in der Kontrolle bestehender Premiumwege und des Radwegenetzes." Der Premiumwanderweg in Saarwellingen ist der dritte für das Projektteam nach dem Idesbachpfad in Siersburg und der Tafeltour Berus (und der sechste Premiumwanderweg für den Kreis Saarlouis). Als Nächstes stehe der Druidenpfad in Siersburg an. Thiry: "Die Planungen dafür laufen schon." Dazu erklärt der Diplom-Ingenieur, der als Baufachmann die Statik von Brücken und Treppen auf den Wegen kontrolliert: "Die Vorplanung dauert immer lange, weil man viele einbeziehen muss: das Forstamt, das Umweltamt, den Tierschutz, oft auch die Wasserbehörden und das Liegenschaftsamt. Letzteres klärt, wem verschiedene Waldstücke gehören, diese sind nämlich oft in Privatbesitz."Wolfgang Thirys Mannschaft war vor zwei Jahren anlässlich des Deutschen Wandertages in Saarlouis erstmals zusammengekommen, um die Wanderwege vorher zu kontrollieren und in Schuss zu bringen. Thiry: "Daraus wurde dann eine ständige Einrichtung." Ob die Arbeit gut geworden ist, prüft nach Ende der Bauzeit das Deutsche Wanderinstitut. "Ein Prüfer aus Marburg nimmt den Weg ab und bewertet ihn." Erst danach weiß die Gemeinde Saarwellingen, wie gut ihr Weg im Vergleich zu anderen deutschen Premiumwanderwegen wirklich ist. mcs