Lebenshilfe Landkreis bekommt inklusive Krippe

Saarwellingen · Nach dem formellen Spatenstich soll die neue Einrichtung in Saarwellingen schon zum Jahresende fertig werden.

 Großes Spatenschwingen gab es beim Startschuss zur integrativen Kinderkrippe der Lebenshilfe in Saarwellingen.

Großes Spatenschwingen gab es beim Startschuss zur integrativen Kinderkrippe der Lebenshilfe in Saarwellingen.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Die Pläne sind gemacht, der Generalunternehmer, die Firma Ma.Ro.Bau aus Wadgassen, ist beauftragt und schon bis zum Jahresende soll der Bau der inklusiven Kinderkrippe in Saarwellingen abgeschlossen sein. Auf einer Grundfläche von rund 1200 Quadratmetern entstehen in einem eingeschossigen Gebäude mit Mittel- und zwei Seitentrakten vier Gruppenräume mit Schlaf- und Wickelraum, dazu Förderräume, Sozialräume, ein Speisesaal, ein Mehrzweckraum sowie ein Innenhof.

Dieses ambitionierte Ziel, in etwas mehr als einem halben Jahr die Baumaßnahme abschließen zu können, verkündete Roland Steinmetz, Vorsitzender der Kreisvereinigung der Lebenshilfe in Saarlouis, am Dienstagnachmittag in den Räumen des Erich-Pohl-Haus in Saarwellingen.

Noch ist auf dem Gelände gleich nebenan kaum etwas zu sehen, mal abgesehen von einem Kran und einiger Erdmassen. Eine davon diente am Dienstag den offiziellen Gästen als Sandhaufen für den beliebten symbolischen Spatenstich. Bereits im Jahr 2010, erläuterte Steinmetz in seiner Ansprache, hatte die Lebenshilfe in Kooperation mit der Gemeinde Saarwellingen beschlossen, auf diesem Gelände eine inklusive Kinderkrippe zu bauen. „Auf Grund unserer jahrelangen Erfahrung wissen wir, dass Kinder mit Behinderungen eine intensive, lebenspraktische und sonderpädagogische Förderung benötigen. Wir wissen aber auch, dass Kinder mit und ohne Behinderung durch gemeinsames Erleben, Tun und Erlernen eines adäquaten Sozialverhaltens voneinander profitieren“, sagte er. In der neuen Einrichtung werden 16 Kinder mit und 16 Kinder ohne Behinderung im Alter von acht Wochen bis drei Jahren betreut werden.

Das Angebot der Kindertagesstätte richtet sich dabei an Eltern aus dem gesamten Landkreis. „Bei uns hatte bei der Konzeption die Inklusion, also die Gleichbehandlung, oberste Priorität“, betonte Steinmetz. Die Maßnahme ist mit rund 2,3 Millionen Euro Baukosten veranschlagt. Diese werden von der Lebenshilfe, dem Land, dem Landkreis Saarlouis, den Kommunen im Landkreis sowie der Aktion Mensch getragen.

Die Vielfalt der Menschen als Normalität wahrnehmen, das wünscht sich Landrat Patrik Lauer von der neuen Einrichtung in Saarwellingen. Er freut sich darauf, dass Kinder mit und ohne Behinderung die ersten Schritte in ihrem jungen Leben gemeinsam gehen werden, dass sie „wie normale Spielkameraden aufwachen“. Sein Dank ging an die Bürgermeister im Kreis, die sich in der Finanzierung trotz Finanznot solidarisch zeigen. „Es ist eine Frage, die jeden Bürger angeht“, betonte Lauer. „Die Lebenshilfe leistet hervorragende Arbeit“, betonte Alexandra Heinen vom Familienministerium. Sie lobte die Lebenshilfe dafür, ihr Angebot auszuweiten. Acht Jahre, das wusste Saarwellingens Bürgermeister Manfred Schwinn, seien von der Planung bis zum Bau gar keine so große Zeitspanne, schließlich seien Planungen und Finanzierung überaus wichtig.

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