Beim FSV Saarwellingen ist Feuer unterm Dach - im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Brand am Karfreitag zerstörte am Weidenbruch den Umkleidetrakt des Sportvereins und richtete einen Schaden in Höhe von rund 100 000 Euro. Inzwischen sind die Sanierungsarbeiten angelaufen, aber der Wiederaufbau läuft nur zögerlich.

Beim Jugendtraining tummeln sich zeitweise bis zu 100 Kinder und Jugendliche auf dem Fußballrasen, für sie stehen jedoch nur zwei Umkleide- und ein Duschcontainer zur Verfügung. Bei Spielen weichen die Mannschaften deshalb auf die mehrere 100 Meter entfernte Gutbergschule aus. Zu allem Überfluss ist inzwischen auch die Rodener Straße wegen Kanalarbeiten gesperrt, sodass die Sportanlage selbst für Ortskundige nur auf Umwegen erreichbar ist.

Diese Arbeiten werden sich in verschiedenen Teilabschnitten noch rund zwei Jahre hinziehen. Der Vorsitzende Frank Simons (66), seit 2011 im Amt und zuvor seit Jahrzehnten in fast allen Funktionen aktiv und somit dem Verein besonders verbunden, und seine Mitstreiter versuchen, trotz der schwierigen Lage das Beste aus der Situation zu machen. "Es hätte auch viel schlimmer kommen können", sagt er. Bei dem Brand an Karfreitag, verursacht durch einen Defekt an einem Wäschetrockner, wurde niemand verletzt. Auch konnte ein Übergreifen auf das Clubheim verhindert werden. Da sich die Spieler aber zumeist in der Schule umziehen müssen, bleibt der Besucherzustrom ins Clubheim aus. Und diese Einnahmen fehlen dem Verein.

Stolz ist man beim FSV Saarwellingen auf die gute Jugendarbeit. An die 20 Trainer und Betreuer engagieren sich hier ehrenamtlich für den Nachwuchs. 110 Jugendliche und 60 Aktive einschließlich der AH kann nicht jeder Verein vorweisen. Und sehr zur Freude der Verantwortlichen bleibt auch die erste Mannschaft nach dem Sieg von Wahlen im Relegationsspiel gegen die Sportfreunde aus Saarbrücken in der Landesliga Südwest. Für die neue Saison ist Frank Simons zuversichtlich, da Trainer Christian Zellner, ein alter Wellinger, und auch alle Spieler bleiben.

Angetan ist der Vorsitzende auch von der Hilfe, die sein Verein sowohl aus der Bevölkerung als auch von anderen Vereinen sowie etlichen Firmen erfahren hat. Zahlreiche Sach- und Geldspenden sorgten dafür, dass beim FSV Saarwellingen der Spiel- und Trainingsbetrieb weiter laufen konnte. Selbst die Knappenschmiede von Schalke 04 half mit.

Jetzt hofft der FSV-Vorsitzende, dass die Wiederaufbauarbeiten möglichst zügig voranschreiten. "Über einen längeren Zeitraum ist ein solches Provisorium nicht zu schaffen", betont er. Und als Nächstes will er mit seinen Mitstreitern auch noch gerne den Nebenplatz, eine alte Braschenanlage, in Eigenregie in einen Rasenplatz umwandeln.