Kein völlig kompletter Abschied
Saarwellingen · Abschiedsfeier in der Saarwellinger Festhalle: Mike Philippi wechselt vom Bürgermeistersessel auf den Posten des EVS-Geschäftsführers. In seiner Gemeinde bedauern das viele, aber ein Minister freut sich.
Auf fast ganz genau zwölfeinhalb Jahre Bürgermeisteramt in Saarwellingen blickt Mike Philippi zurück. Weil er zum 1. Juli Geschäftsführer des Entsorgungsverbands Saar (EVS) wird, gab es am Mittwochabend eine Abschiedsfeier (wir berichteten).
Oder eigentlich nicht, wie Umweltminister Reinhold Jost , der für die Landesregierung ein Grußwort sprach, meinte. "Mein Kumpel Bouillon müsste traurig sein", sagte Jost. Immerhin verlöre der Innenminister einen seiner besten Bürgermeister. Für ihn als Umweltminister sei es aber ein Glückstag, denn der Abschied aus Saarwellingen bedeutet ja die baldige Ankunft Philippis in Saarbrücken, wo Umweltministerium und EVS viel miteinander zu tun haben, "und Mike bleibt ja der kommunalen Familie treu".
Saarwellingens Erster Beigeordneter Armin Weisgerber hatte zuvor in der voll besetzten Festhalle eine riesige Zahl von Gästen namentlich begrüßt. So viele, dass er anfügte: "Und ich grüße alle, die ich jetzt vergessen habe." Weisgerber bedauert, dass Saarwellingen einen Kämpfer verliert. Das sah Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig ähnlich, der für den Städte- und Gemeindetag sprach. Landrat Patrik Lauer lobte "meinen geschätzten Mike" ebenfalls. Er erinnerte daran, welch guter Sportsmann Philippi war und ist: "Er hat immer den richtigen Matchplan."
Er ist wohl auch einer mit Mannschaftsgeist, wie sich den Grußworten von Stefan Kutscher für den Gemeinderat und von Pastor Bernd Seidel für die Pfarrgemeinden entnehmen ließ. Beide betonten das Miteinander im Zusammenarbeiten mit Philippi. Alfred Hedrich, dessen Jailhouse Bigband die Musik des Abends spielte, schob ebenfalls lobende Worte ein.
Lob, Dank und Anerkennung, dazu ein langer Applaus, als er ans Rednerpult trat: Mike Philippi war gerührt. "Ein schöner Lebensabschnitt geht für mich zu Ende", sagte er. Dass zwölfeinhalb gute Jahre auch für Saarwellingen jetzt zurückliegen, hätte aber auch damit zu tun, "dass mich an vielen, vielen Stellen Menschen umgeben haben, die mich unterstützt haben". Also gab er Lob und Dank zurück, nicht zuletzt an seine langjährige Sekretärin und seine Ehefrau Helga.
Die Gäste erhoben sich zu lang anhaltendem Beifall, als Philippi seine Rede beendet hatte. Nach "My Way", gesungen von seinem Neffen Erik, und Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde ging die Feier in den gemütlichen Teil über.
