Porträt Grüne Weiden und Mondlandschaften

Saarlouis · Theater ist sein Leben: Im Spannungsbogen des Saarwellinger Bühnenbildners Christian Klein.

 Eine saftig grüne Schafswiese: Das vielgelobte Bühnenbild für das Kinder-Musiktheater ‚Schaf‘ zählt Christian Klein zu den Highlights seines künstlerischen Schaffens.

Eine saftig grüne Schafswiese: Das vielgelobte Bühnenbild für das Kinder-Musiktheater ‚Schaf‘ zählt Christian Klein zu den Highlights seines künstlerischen Schaffens.

Foto: Bohumil Kostohryz

Christian Klein stammt aus Saarwellingen, lebt in Karlsruhe und arbeitet an Bühnen in ganz Deutschland und Luxemburg. Der 52-jährige Kostüm- und Bühnenbildner erzählte jetzt beim Besuch in der saarländischen Heimat seinen künstlerischen Werdegang.

Angefangen hat es mit einem Gastengagement am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken (SLT) während seines Studiums Anfang der 1990er Jahre. Die Begeisterung fürs Theater kam wohl von seiner Mutter, die als junges Mädchen in den fünfziger Jahren eine der damals „heiß begehrten Platzmieten“ am SLT besaß. Zu Hause in Saarwellingen erzählte sie oft von ihren Theaterbesuchen und weckte damit die Neugier beim jungen Christian („ein großes Ereignis in der Familie“). Mit zehn Jahren besuchte er erstmals selbst eine Wagner-Oper, nahm später Musikunterricht in Saarbrücken.

Auf dem Weg vom Bahnhof zum Unterricht kam er jedes Mal am Theater vorbei, lugte oft in die Maske hinein. „Das war ein richtiges Mysterium für mich als Jugendlicher“, erinnert sich Christian Klein noch heute. Zum Musik- kam dann noch Ballett-Unterricht in Saarlouis dazu. „Irgendwann fasste ich mir ein Herz und klopfte beim Staatstheater an“, erzählt Klein. Fortan nahm der inzwischen Zwanzigjährige Ballettunterricht bei Lale Balkan und Philip Lansdale am SLT.

Sein beruflicher Werdegang schien bereits seit dem 15. Lebensjahr „gesetzt“. Architekt wollte er werden, „an eine Theater-Laufbahn habe ich nie gedacht“. Folgerichtig kamen nach Abitur und Zivildienst das Fachstudium in Karlsruhe und erste Jobs in einigen Architekturbüros, unter anderem in Innsbruck. Doch schnell merkte der Architekt Christian Klein: „Da fehlt mir etwas.“ Schon während des Studiums hatte er weiter Ballett-Unterricht bei Birgit Scherzer (SLT) genommen, unter ihrer Leitung im Musical „Jesus Christ Superstar“ getanzt.

Nun klopfte er beim Ausstellungsleiter des Theaters Karlsruhe an, bekam im Jahr 2000 gleich seine erste Assistenzstelle. Schnell hatte Klein das Gefühl „ich bin angekommen“. Fortan ließ ihn das Theater („das ist meine Welt“) nicht mehr los. Sein erster Mentor in Karlsruhe war Christian Floeren, mit dem er viele lehrreiche Erfahrungen sammelte. 2002 folgte die erste eigene Arbeit mit dem Kinder- und Jugend-Stück „Moby Dick“.

 Christian Klein liebt es ausdrucksstark.

Christian Klein liebt es ausdrucksstark.

Foto: Axel Künkeler

Danach kündigte er am Badischen Staatstheater, weil „ich den Wunsch hatte, andere Häuser kennenzulernen“. So kam es zur Zusammenarbeit mit Sasha Waltz an der Schaubühne Berlin. Am Hans-Otto-Theater Potsdam traf er bei „Papageno spielt auf der Zauberflöte“, einer Co-Produktion mit dem Théatre National du Luxembourg, auf die Regisseurin Jaqueline Posing. Mit ihr kam es zu einer engen, langjährigen Zusammenarbeit im Großherzogtum, bei der Klein als Ausstatter, Dramaturg und Librettist für Kinderopern fungierte. 2007 hatte dort „Schaf“, ein Musiktheater-Stück für Kinder, Premiere. Christian Klein konnte eine eigene Fassung erarbeiten für eine der ersten Kindertheater-Produktionen. Für ihn war es „eine wunderbare Arbeit in entspannter Atmosphäre“, die er noch heute zu den Highlights seines Schaffens zählt.

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