Gemeinderat Ellbach soll bis 2027 wieder naturnahes Gewässer werden

Saarwellingen · Der Gemeinderat Saarwellingen macht den Weg zur Renaturierung auf 4,8 Kilometern Strecke frei. Zudem berichtete der Behindertenbeauftragte Peter Laux.

Der Ellbach soll künftig bei Starkregen mehr Wasser zurückhalten. Und für Behinderte werden die Bedingungen zunehmend verbessert. Um diese Themen ging es in der jüngsten Sitzung des Saarwellinger Gemeinderates.

Der Behindertenbeauftragte Peter Laux ging auf die Amtsperiode 2014 bis 2019 ein, einschließlich der Maßnahmen des Behindertenbeirates. Zum 1. Januar 2019 gab es demnach in Saarwellingen 158 schwer gehbehinderte Menschen, 371 mit außergewöhnlicher Gehbehinderung und 278, die auf Hilfe oder Begleitung angewiesen sind. „Ganz abgesehen von Behinderungen aufgrund des Alters“, sagte Laux. Für all diese Menschen gelte es, Möglichkeiten zu schaffen zur Teilhabe am öffentlichen Leben. Viele Maßnahmen wurden wegen des Unwetters 2018 aber auf 2019 verschoben, sagte Laux.

Als notwendige Arbeiten sprach er unter anderem den Eingangsbereich der Schulze-Kathrin-Halle an. Dort gebe es unterschiedlich hohe Stufen, und die Rampe für Rollstuhlfahrer sei zu steil. Zudem soll bis 2020 der Öffentliche Personennahverkehr barrierefrei werden. „Ich hoffe, dass in nächster Zeit eine passable Lösung dafür gefunden wird“, bezog sich Laux auf die Situation am Schlossplatz in Saarwellingen. Doch insgesamt sei Saarwellingen „gut aufgestellt für die Zukunft“.

Um Ökologie und Schutz vor Hochwasser ging es in der Darstellung von Lutz Hettrich von der Landschaftsagentur Plus, einer Tochter der RAG Montan Immobilien. Denn der Ellbach ist nach der europäischen Wasserschutzrahmenrichtlinie ein berichtspflichtiges Gewässer. Bis 2027 soll dessen naturnaher Zustand wieder hergestellt werden. Sechs Abschnitte sind geplant, 4,8 Kilometer lang vom Raum Reisbach bis Saarwellingen.

Die grobe Kostenschätzung beträgt etwa 840 000 Euro. „Wir übernehmen die Baukosten“, sagte Hettrich. Die ökologische Ausgleichsmaßnahme werde letztlich von Dritten bezahlt, die Ökopunkte für landschaftliche Eingriffe benötigten. Deshalb dürften wohl nur „etwa 35 000 Euro an der Gemeinde hängen bleiben“. Ende September 2020 könne die Maßnahme am Ellbach beginnen. „Vier bis sechs Monate danach sind wir fertig.“ Die Flächen sind zum Großteil in Händen der RAG, weitere gehören der Gemeinde Saarwellingen. Nur ein geringer Anteil sei Privatbesitz. Diese Grundstücke lägen am Rand der Renaturierungsflächen, die Nutzung laufe dann normalerweise über Gestattung. „Dafür gehen wir persönlich zu den Leuten nach Hause“, sagte Hettrich.

Von der Planung bis zur Umsetzung würden alle Beteiligten informiert und eingebunden. Nach der Renaturierung übernehme die Landschaftsagentur Plus drei Jahre lang die Pflege. Dann erfolge die Schlussabnahme, und die Gemeinde habe wieder die Unterhaltspflicht. In der Regel reduziere sich aber der Aufwand nach einer Renaturierung. Der Rat beschloss einstimmig, der Agentur die Maßnahme zu übertragen. Vorbehaltlich der Kostenübernahme durch die RAG. Denn „die Renaturierung müssen wir machen bis spätestens 2027“, sagte Bürgermeister Manfred Schwinn.

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